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D500 – kostenloser Austausch älterer EN-EL15 Akkus mit Code Li-ion01

Wie vermutet ist die D500 – sehr wahrscheinlich bedingt durch die hohe Serienbildgeschwindigkeit – auf eine höhere Betriebsspannung angewiesen.

Nikon hat nun einräumen müssen, dass die EN-EL15 Akkus vor einigen Jahren modifiziert wurden, um einen flacheren Spannungsabfall zu erzielen. Daher meldet die D500 mit älteren Akkus deutlich früher als andere Kameras Akku leer.

Die äußerst ungewöhnliche Lösung für dieses Problem besteht nun darin, dass Nikon allen Käufern einer D500 ältere EN-El15 Akkus des Typs Li-ion01 kostenlos gegen neue des Typs Li-ion20 tauscht. Das Kaufdatum und die Anzahl der alten Akkus spielt dabei keine Rolle.

Es wäre ein Einfaches gewesen, für die D500 einen neuen Akku einzuführen, anstatt weiterhin auf Kompatibilität zum EN-El15 zu setzen. Die Tatsache, dass es über einen Monat dauert, bis eine entsprechende Lösung angeboten wird deutet darauf hin, dass dieser Ablauf eher einem Unfall anstatt einem geplanten Vorgehen entspricht.

Ein neuer Typ Akku hätte darüber hinaus auch weitere Einnahmen generiert und wäre aufgrund der elektrischen Anforderungen der D500 auch begründbar gewesen. 10 Bilder pro Sekunde aus einem kleinen Akku hatte es zuvor sehr wahrscheinlich aus gutem Grund nicht gegeben.

Immerhin beschert diese technische Gratwanderung den Kunden nun einen kostenlosen Austausch mehrere Jahre alter Akkus durch Neuware. Um den Ersatz anzufordern genügt es, die Akkus an ein Nikon Service Center zu senden, eine Kopie des D500 Kaufbelegs beizufügen, die Akkus auf unter 30 % zu entladen und die Kontakte aus Sicherheitsgründen abzudecken. Der Ersatz soll innerhalb von zwei Wochen eintreffen.

D500 – Woche zwei

Einige Stärken und Schwächen der D500 werden nach der zweiten Woche deutlicher.

Zu den Schwächen gehört definitiv die Akkuleistung bei Verwendung eines EN-EL15. Die Kamera scheint auf eine höhere, minimale Betriebsspannung angewiesen zu sein, was wiederum zu einem generell früheren Abschaltzeitpunkt führt.

Zusätzlich gibt es andere Faktoren, welche die Laufzeit massiv beeinflussen – anders sind abweichende Berichte von ca. 200 bis 250 Bildern pro Akkuladung bis hin zu fast 1000 Fotos mit einem EN-EL15 nicht zu erklären. Ich persönlich gehöre eher zur Gruppe, die ohne MB-D17  nicht weit über 200 Fotos hinauskommt.

Allerdings – und dies gilt besonders in der Anfangsphase der Nutzung einer neuen Kamera – neige ich dazu, viele Fotos direkt nach der Aufnahme am Kameramonitor zu beurteilen. Es ist durchaus möglich, dass neben der relativ hoch angesetzten Abschaltspannung der Monitor ebenfalls zu ungewöhnlich hohem Stromverbrauch führt. Dies werde ich in den nächsten Wochen versuchen zu verifizieren.

Die unumstrittene Stärke der D500 ist hingegen der Autofokus. Die Präzision und Geschwindigkeit beim Tracking sind phänomenal – jedenfalls in der Klasse der dreistelligen Dx00-Kameras. Es mag durchaus sein, dass auch die D4 in diesen Punkten überholt wird. Um dies zu beurteilen sind weiterhin jedoch ausführliche Vergleiche und Erfahrungen  über einen längeren Zeitraum hinweg notwendig.

Das AF-S 17-55mm 2,8 ED DX Objektiv hat sich mittlerweile als Immerdrauf einen festen Platz an der D500 erobert. Auch 13 Jahre nach der Vorstellung dieses Objektivs kann es in der Liga der professionellen Objektive mithalten. Ab Blende 4 sind über den gesamten Brennweitenbereich exzellente Ergebnisse erzielbar.

Mit Batteriegriff empfinde ich keinen gefühlt spürbaren Gewichtsunterschied zu den Kameras älterer Generationen – egal ob FX oder DX. Eine D700, D800 oder D500 mit angesetztem Batteriegriff am Gewicht zu unterscheiden ist jedenfalls schwer. Dies ist insbesondere deshalb schade, weil die messbar erreichte Gewichtsreduktion mit einem subjektiv schlechteren haptischen Qualitätseindruck im Vergleich mit den zuvor genannten Modellen erkauft wurde.

Die D500 begründet zusammen mit der D5 eine neue Generation von Nikon Kameras, deren technische Grundlagen uns sehr wahrscheinlich für die nächsten 8-10 Jahre begleiten werden. Nutzer der D810 dürften sich schon auf den Autofokus des Nachfolgemodells freuen.

D500 und Probleme mit UHS-II SD Karten (UPDATE)

[UPDATE 17.07.2016]: Nikon hat in der Zwischenzeit ein Firwareupdate veröffentlich, welches die Probleme mit UHS-II Karten lindern soll. Die Kamera schaltet automatisch in den UHS-I Modus zurück, sofern intern ein Fehler festgestellt wird. Wenn der Standby Timer die Belichtungsmessung ausschaltet, wird UHS-II wieder aktiviert. Dies ist ein klassicher Workaround und keine eigentliche Lösung des Problems. Nikon verweist auch darauf, dass weiterhin Fehlermeldungen auftreten können, allerdings deutlich seltener als zuvor. Interessant ist auch die Argumentation, dass der Fehler auf Seiten der Karten zu suchen ist und nicht in der D500. Dies würde bedeuten, dass fast alle Hersteller Probleme mit der Implementation von UHS-II haben – was eigentlich fast auszuschließen ist. [/UPDATE]

Derzeit werden im Netz die Kompatibilitätsproblemen mit Lexar UHS-II SD Karten der neuesten 1000x und 2000x Generation und der D500 diskutiert. Im Wiedergabemodus meldet die D500 sporadisch, dass die SD Karte beschädigt sei und nicht verwendet werden könne.

Diese Probleme scheinen jedoch nicht auf die Karten von Lexar beschränkt zu sein. Innerhalb der ersten paar Testfotos mit einer neu eingetroffenen D500 erhielt ich relativ schnell eine entsprechende Fehlermeldung unter Verwendung einer Transcend 64 GB UHS-II 180 MB/s (schreibend) Karte.

Meiner Meinung nach scheint Nikon ein generelles Kompatibilitätsproblem mit UHS-II SD Karten und der D500 zu haben. Auch wenn bisher von Sandisk Karten keine entsprechenden Fehlermeldungen bekannt sind, dürfte es sich eher um ein Kameraproblem statt eines Kartenproblems handeln.

Derzeit macht die Anschaffung extrem schneller UHS-II SD Karten für die D500 daher keinen Sinn. Um die Geschwindigkeit der D500 voll auszunutzen bleibt bislang nur die Verwendung einer XQD Karte ohne Backup.

Nikon muss relativ schnell mit einem Firmwareupdate reagieren, oder zumindest ein entsprechendes Update ankündigen. Die Tatsache, dass sehr viele Nutzer diesen Fehler nach kürzester Zeit feststellen wirft außerdem die Frage auf, wie intensiv Nikon überhaupt die eigenen Kameras vor Markteinführung testet.

[UPDATE 10.05.2016]: Abkleben der zusätzlichen Kontaktreihe für UHS-II Betrieb behebt das Problem: Die Transcend Karte hat heute bei mehr als 500 Fotos klaglos ihren Dienst verrichtet – allerdings unter diesen Umständen nur im UHS-I Modus.

Marketing und Realität – die unerfüllten High ISO Versprechen der D5 und D500

Nachdem die ersten Exemplare der D500 bei den Anwendern – zumindest in den USA – eintreffen, sind nun erste Rückschlüsse auf die Stärken und Schwächen dieses Tandems möglich.

Basierend auf den Berichten im Internet wird deutlich, dass Nikon offensichtlich eine sehr merkwürdige Marketingstrategie gewählt hat, welche die eigentlichen Stärken der neuen Kamerageneration zwar erwähnt, aber durch ein – meiner Meinung nach – falsches Versprechen in den Hintergrund rücken lässt.

Durch übermäßig strapazierte ISO Angaben wurde im Vorfeld der Marktverfügbarkeit eine Erwartungshaltung an die Abbildungsleistung bei  hohen ISO Werten geschürt, welche offensichtlich technisch nicht erfüllt werden kann.

Die D5 stellt eine evolutionäre Verbesserung zur D4s dar, die D500 stellt eine marginale Verbesserung zur D7200 dar, obwohl sie 4 MP weniger auf die gleiche Sensorfläche presst.

Nikon wäre besser daran beraten gewesen, sich auf die wirklichen Stärken der neuen Kameras zu fokussieren: Neuer Autofokus, Geschwindigkeit und bei der D500 zusätzlich das Profigehäuse, WLAN und Konnektivität.

Es wurde offensichtlich ein technisches Niveau erreicht, was keine sprunghaften Verbesserungen der nutzbaren ISO Werte mehr zulässt. ISO 25.600 an der D5 und ISO 3200 an der D500 sind wahrscheinlich für viele Nutzer die praktische Grenze. Gemessen daran, wo wir vor weniger als 9 Jahren standen, sind dies respektable Werte.

Bei der D5 und D500 geht es hauptsächlich um die Innovation im Bereich Autofokus. Dies ist jedoch eine Eigenschaft, die sich über viele Praxiseinsätze hinweg bewähren muss. In einigen Monaten werden die Fotografen sich ein Bild vom neuen AF System gemacht haben und der Blickwinkel auf beide Kameras wird sicherlich ein anderer sein. Wer dann eine D5 oder D500 kauft, wird dies sicherlich hauptsächlich aufgrund des neuen Autofokus tun.

XQD Generation 1 und 2

AKTUALISIERT 09.2017 mit Einführung der D850

Seitder Einführung der D500 dürften viele Nikon Anwender zum ersten Mal mit XQD Speicherkarten in Berührung kommen.

Wenig bekannt ist, dass es mittlerweile zwei verschiedene Generationen von XQD Karten gibt. Die Sony Karten der Serien H, N und S gehören zur Generation 1, ebenso wie die Lexar Karten mit 1100x und 1333x  Geschwindigkeitseinstufung.

Sony G und M Serie, sowie Lexar 1400x und 2933x sind Mitglieder der Generation 2.

Wärend die Nikon D4, D4s, D5, D500 und D850 mit beiden Kartengenerationen kein Problem haben, sieht dies bei Kartenlesern schon etwas anders aus.

Insbesondere Lexar tut sich hier mit einem relativ zweifelhaften Verhalten hervor. Bis Anfang 2016 wurden noch 1333x Karten als Neuware verkauft. Parallel gab es den XR1 Kartenleser zu kaufen, der mit Karten der Generation 1 und 2 gleichermaßen kompatibel ist.

Die böse Überraschung kam nun bei Einführung des XR2: Er ist nur zu Karten der Generation 2 kompatibel. Dies weckte im Internet Zweifel an der Kompatibilität von  XQD Karten verschiedener Marken.

Festzuhalten bleibt:

  • XQD Karten der Generation 1 und 2 sind in den derzeitig verfügbaren Nikon Kameras ohne Probleme verwendbar (D4, D4s, D5, D500 D850).
  • XQD Kartenleser für Karten der Version/Generation 2 lesen meist auch nur diese.
    • Lexar XR2 und LRWXQDU (USB 3.0 Reader),
    • Sony Kartenleser im Lieferumfang der Serie G Karten
  • XQD Kartenleser älterer Bauart können meist 1.0 und 2.0 Karten problemlos lesen.
    • Lexar XR1
    • Sony MRW-E80, Sony MRW-E90 (einziger aktuell als Neuware erhältlicher Kartenleser für Gen1 und Gen2 Karten), Sony Expresscard Reader
  • Kartenleser aus Zeiten der Generation 1 erreichen mit Karten der Generation 2 nicht die maximale Datentransferrate.

© 2025 Dennis Saßmannshausen Fotografie

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