Sigma AF 24mm 2.8 Super Wide II
Dieses seit einigen Jahren nur noch gebrauch erhältliche Objektiv stellt eine sehr kompakte Alternative zu anderen 24mm Objektiven dar. Der erste Eindruck ist durchaus positiv und vermittelt eine gewisse Solidität. Dieser Eindruck verschwindet allerdings recht plötzlich, wenn der Autofokus zum ersten Mal betätigt wird.
Der AF Antrieb hört sich an wie das verkantete Mahlwerk einer Kaffeemaschine. Die überwiegend aus Metall bestehende Konstruktion vermittelt dennoch eine ausreichende Stabilität.
Problematisch kann mittlerweile je nach Zustand des Objektivs die gummierte Beschichtung sein. Bei meinem Exemplar musste ich die Beschichtung entfernen, da sich diese mittlerweile zu einer klebrigen Masse zersetzt hatte.
Die optische Qualität hat Höhen und Tiefen. Bei Offenblende bildet es noch relativ weich ab, die Schärfe nimmt moderat bei f/4 zu und erreicht in Bildmitte und am Rand erst bei f/5,6 ein sehr gutes Niveau. Die äußersten Ecken werden erst bei Blende 8 ausreichend und bei Blende 11 gut scharf.
Während das Sigma 24mm 2,8 etwas besser abbildet als ein manuelles 24mm 2,8 Nikkor, wird es jedoch von vielen modernen Zooms im gleichen Brennweitenbereich geschlagen.
Die Farbabstimmung ist insgesamt etwas kühler als bei vergleichbaren Nikkoren. Der Kontrast nimmt bis Blende 5,6 zu und ist dann erst auf einem sehr guten Niveau angelangt. Dies ist ein längerer Anlauf als bei manch anderem Objektiv.
Wie bei Sigma früher öfters anzutreffen, gibt es leichte Inkompatibilitäten an verschiedenen Nikon Gehäusen. An der D70s wird zum Beispiel nur eine maximale Blendenöffnung von 3,0 angezeigt. An allen nachfolgenden Gehäusen war jedoch stets die korrekte Blende von 2,8 ansteuerbar. Zwischen Blende 2,8 und 4,0 kommt es teilweise zu Überbelichtung im Bereich von +0,3 bis +0,7. Ab Blende 4 passt die Belichtung jedoch wieder.