Zusammen mit der Z50 erschien im November das erste Kitobjektiv für den APS-C Sensor mit Z Bajonett. Das überaus kompakt gebaute Objektiv (kaum länger als 3cm im eingefahrenen Zustand) ist mit 135g ein echtes Leichtgewicht. Dies liegt natürlich in erster Linie auch an der leichtgewichtigen Plastikkonstruktion, die jedoch etwas solider wirkt als bei den F 18-55er Kitobjektiven. Dennoch ist auch hier das Bajonett aus Plastik gefertigt. Zum ersten Mal verwendet Nikon bei einem DX Objektiv den recht ungewöhnlichen Filterdurchmesser von 46mm. Eine Gegenlichtblende ist nicht im Lieferumfang enthalten, die HN-40 kann für ca. 23 € separat erworben werden.
Nikon hat sich erneut – wie schon beim Z 24-70mm 4,0 – für einen zusätzlichen Einzug in Transportstellung entschieden um ein möglichst kompaktes Erscheinungsbild zu erreichen. Der Mechanismus macht einen ausreichend soliden Eindruck, dies gilt auch für den mechanisch sehr gut gelagerten Einstellring. Der Ring kann mit den Funktionen manueller Fokus, Blendeneinstellung, ISO Einstellung und Belichtungskorrektur belegt werden.
Noch mehr als bei den Z Festbrennweiten neige ich jedoch dazu, diesen Ring aus versehen zu verstellen. Auch wenn ich gerne die Blende über den Objektivring einstellen würde, verzichte ich aufgrund dieser ständig auftretenden, versehentlichen Verstellung auf diese sonst sehr sinnvolle Funktion. Im Gegensatz zu den anderen Z Objektiven ist die Einstellung per Einstellring etwas ungenau, man schießt oftmals über den gewünschten Wert hinaus. Nikon sollte nochmal an der Übersetzung der Drehbewegung in den Einstellbereich arbeiten.
Schalter sucht man am Objektiv vergeblich, der optische Bildstabilisator wird über das Kameramenü ein- und ausgeschaltet. Der Fokus arbeitet leise und für die Preisklasse recht zügig. Die Offenblende nimmt von 16mm 3,5 über 24mm 4,2, 35mm 5,3 bis hin zu 50mm 6,3 ab.
Optische Leistung
Optisch reiht sich das Z DX 16-50mm in die Reihe der sehr guten Nikon Kitobjektive ein. Es erreicht nicht die Brillianz des vollformatigen 24-70mm 4,0, kostet aber auch bedeutend weniger und ist nicht Mitglied der S†Objektivfamilie.
In der Bildmitte kann die Schärfe bei allen Brennweiten bereits bei Offenblende überzeugen, auch wenn bei 50mm ein leichter Leistungsabfall zu verzeichnen ist. Dort behebt aber minimales Abblenden auf f/7,1 das Problem bereits.
Bei 16mm kann der Bildrand bei Offenblende nicht vollends überzeugen. Hier macht sich außerdem eine moderate Bildfeldwölbung bemerkbar. Blende 5,6 bringt die Ränder auf ein gutes Niveau, bei Blende 8 ist es über den gesamten Bereich hinweg exzellent.
Bei 24mm glänzt das Z DX 16-50mm bereits bei Offenblende bis zum Rand und in die Ecken. Abblenden erhöht die Schärfe kaum.
Die Bildecken lassen bei 35mm und Offenblende minimal nach, daher würde ich bei dieser Brennweite immer moderates Abblenden auf f/5,6 empfehlen. Bei 50mm leidet zum ersten Mal auch die Schärfe in der Bildmitte, hier ist moderates Abblenden von f/6,3 auf f/7,1, besser f/8 angeraten.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass das Z DX 16-50mm zwischen 16mm und 35mm ohne Bedenken bei Blende 5,6 eingesetzt werden kann. Erst zu 50mm hin ist Blende 8 sicher die bessere Wahl.
Die Vignettierung ist bei Offenblende sichtbar, aber nicht übermäßig ausgeprägt. Ab Blende 5,6/6,3 spielt sie über den gesamten Brennweitenbereich hinweg keine Rolle. Farbsäume / CA treten hauptsächlich im Weitwinkelbereich zum Bildrand hin auf, sind aber gut korrigierbar.
Der Kontrast ist nicht ganz so stark ausgeprägt wie bei den Sâ€-Serie Z Objektiven. Insgesamt erreicht die Bildqualität nicht ganz die Klarheit der höherpreisigen Objektive, liegt aber auch nicht sehr weit zurück.
Fazit
Es gibt keinen Grund eine Z50 ohne das Z DX 16-50mm 3,5,-5,6 VR zu erwerben. Die optische Leistung ist sehr gut, man sollte jedoch auch keine Wunder von diesem Objektiv erwarten. Die relativ geringe Lichtstärke wird in Teilen von der optischen Vibrationsreduktion aufgehoben, dennoch kann diese als Einschränkung empfunden werden. Als immer-dabei Objektiv bi guten Lichtverhältnissen ist es jedoch unschlagbar im Verhältnis von Gewicht zu Leistung.