Nikon Serie E 75-150mm 3,5

Series E 75-150mm 3,5

Dieses Objektiv ist – wie viele Objektive aus der E-Serie – in zwei Varianten erhältlich, die sich nur durch eine kleine Äußerlichkeit unterscheiden. Die frühere Version besitzt einen schwarzen Griffring oberhalb des Blendenrings, die spätere einen silberfarbenen Ring, der die E-Serie näher an das Erscheinungsbild der Nikkore rücken sollte. Im optischen Aufbau unterscheiden sich beide Versionen nicht.

Von Version 1 wurden zwischen 1979 und 1981 ca. 70.000 Exemplare gefertigt, von Version 2 in zwei Seriennummernbereichen (18xxxxx und 30xxxxx) ca. 100.000 Stück. Preis in Deutschland 1984: 430 DM, inflationsbereinigt 2012: 362 €.

Die Serie E Objektive waren der Versuch, ein zweites Objektivangebot unterhalb der Nikkore zu einem günstigeren Preis zu etablieren. Dazu wurde die Bezeichnung der Objektive von Nikkor Lens zu Nikon Lens geändert. In der mechanischen Konstruktion kam vor allem beim Gehäusematerial nun mehr Plastik zum Einsatz. Im Vergleich zu heutigen Angeboten am unteren Ende der Preisskala ist die Verarbeitung und Stabilität der Serie E Objektive jedoch vorbildlich. Das 135mm 2,8 E bildet hier im Übrigen eine Ausnahme, da es überwiegend aus Metall gefertigt wurde und dem AI-S 135mm 2,8 damit kaum nachsteht.

Bei den Zoomobjektiven der Serie E wurde ebenfalls überwiegend auf Metall als Gehäusematerial gesetzt. Die Einsparungen betreffen hier eher den insgesamt reduzierten mechanischen Aufbau und die Dämpfung des Schiebezooms. Diese mangelnde Dämpfung (oder besser: die Reduktion derselben auf ein rasch verschlissenes Gewebeband an der Innenseite des Rings) führt dazu, dass es heutzutage unmöglich ist, ein Exemplar zu finden, bei dem sich der Zoom/Fokusring nicht vollständig frei bewegt.

Nach Tests diverser Objektive beider Varianten kann ich sagen, dass Unterschiede in der Abbildungsleistung eher auf Abnutzung oder Serienstreuung zurückzuführen sind, als auf grundsätzliche Unterschiede zwischen den Versionen.

Das 75-150 3,5 kann leitungsmäßig durchaus überzeugen. Leicht abgeblendet auf Blende 4 liefert es an niedriger auflösenden DX und FX Sensoren über den gesamten Brennweitenbereich hinweg eine gute Schärfe, kombiniert mit angenehmer Hintergrundunschärfe. CA’s sind unproblematisch, lediglich die Farben und Kontraste könnten etwas stärker ausfallen. In diesen beiden Disziplinen ist es dem 50-135mm unterlegen.

An hochauflösenden Sensoren wie dem der D800 zeigt sich das Alter der Konstruktion. Am langen Ende muss mindestens auf f/5,6, besser f/8 abgeblendet werden. Unterhalb der Maximalbrennweite ist Blende 5,6 ausreichend.

Gemessen an den optischen Leistungen bei äußerst kompakten Abmessungen empfiehlt sich das 75-150mm 3,5 als idealer Reisebegleiter für die Fälle, in denen eine Telebrennweite für die Landschaftsfotografie eingesetzt werden soll.

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Rating DX
12 MP
Kompaktes Zoom mit guter Schärfe. Etwas flach bei Farbe und Kontrast.
Rating FX
12 MP
Gleich wie bei 12 MP DX. Vignettierung verschwindet bei Blende 5,6.
36 MP
Bei 75mm bereits bei Blende 4 eine gute Schärfe, mit zunehmender Brennweite sollte jedoch stets auf F/5,6 abgeblendet werden. Bei 150mm wenn möglich Blende 8 nutzen. Vignettierung nur bis Blende 5,6 sichtbar.

Sample (DX / 10MP): 150mm f8
Samples (FX / 45 MP) – Aktualisiert September 2019: 75mm, f/3,5 75mm, f/5,6 75mm, f/8,0
150mm, f/3,5 150mm, f/5,6 150mm, f/8,0