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Kameragurte aus Elchleder von Eddycam

Es gibt fast keinen Fotografen, der ohne Kameragurt aus dem Haus geht. Während manche das vom Kamerahersteller beigelegte Exemplar nutzen, verwenden viele Fotografen jedoch ein separat erworbenes Modell. Gründe für einen Gurt aus dem Zubehörhandel gibt es viele: nicht mit auffälliger Werbung durch die Gegend laufen, besserer Tragekomfort gegenüber dem kostenlos beigelegten Modell, Verwendung alternativer Befestigungssysteme.

Im Zubehörhandel gibt es die verschiedensten Modelle aus Stoff, Neopren und relativ selten auch Leder. Üblicherweise investiert man nicht allzu viel Geld in dieses Zubehörteil, die meisten Gurte kosten deutlich weniger als 100 Euro.

Meine persönliche Schmerzgrenze für einen Gurt aus Stoff oder Neopren lag bisher bei ca. 50 Euro. Als ich im letzten Jahr in der Zeitschrift ProfiFOTO einen Artikel über die Kameragurte der Firma Eddycam (Inhaber Edlef Wienen) aus Hessen sah, fand ich die Idee eines Gurtes aus Elchleder zwar interessant, der Preis von 80 bis knapp über 200 Euro schreckte mich aber eher ab.

Was man einem Artikel in einer Zeitung jedoch nicht entnehmen kann, ist die Haptik eines Eddycam Gurtes. Auf der 2019er Foto + Adventure in Duisburg kam ich am Stand des Herstellers erstmals mit den Produkten der Firma wortwörtlich in Berührung. Um es kurz vorwegzunehmen: der Preis war ab dem Moment nebensächlich.

Allgemeines zu Eddycam Kameragurten

Eddycam bietet neben Handschlaufen und Slings hauptsächlich Gurte in verschiedenen Breiten, Längen und Farben an. Als Breite werden 33mm (Länge 140cm), 35mm (Länge 155cm), 42mm (Länge 140cm), 50mm (Länge 155cm oder 200cm), 60mm (Länge 155cm oder 200cm) angeboten.

Die Gurte werden in Deutschland aus Elchleder hergestellt. Das Leder selber wird aus Finnland bezogen und stammt aus der kontrollierten Bejagung des dortigen Bestandes. Um die Elchpopulation muss man sich dabei keine Sorgen machen, die Jagd ist streng reguliert und verhindert einen übermäßigen Bestand.

Zweifarbiger Gurt in Schwarz/Natur

Als Farben stehen diverse Kombinationen aus Schwarz/Braun/Blau/Rot/Gelb/Olive/Natur/Weiß zur Verfügung. Die weißen Varianten laufen aktuell aus. Es gibt sowohl einfarbige, als auch zweifarbige Varianten mit unterschiedlicher Farbgebung auf der Innen- und Außenseite. Bis auf das Modell 35mm Edition verfügen alle Elchledergurte über eine Einlage aus Naturkautschuk zur zusätzlichen Polsterung.

Die Gurte verfügen über keine Schnellverschlüsse. Für mich ist das genau richtig, da ich Schnellverschlüsse für eine Schwachstelle halte. Viele sehen das sicher anders, weshalb es im Zubehörprogramm von Eddycam passende Adapterstücke – so genannte „Eddyconnectors mit der Funktion eines Schnellverschlusses gibt. Deren Tragkraft ist allerdings auf 2,2 kg begrenzt.

Die Befestigungsklemmen am Gurt sind aus Edelstahl gefertigt, insgesamt liegen dem Gurt vier solcher Klemmen bei. Bei den höherwertigen Gurten sind die Klemmen pulverbeschichtet Schwarz, die günstigeren kommen im natürlichen Edelstahl-Look daher.

Verpackung und Zubehör

Verpackt sind die Gurte in einem schlichten Pappkarton. Darin befinden sich der Gurt (verpackt in einem Leinensäckchen mit Eddycam Aufdruck), 2 Stücke Kameraschutz und Dreiecksringe, ein Blatt mit Pflegehinweisen, ein kleiner Prospekt, ein Eddycam Aufkleber und am Gurt selber befestigt 4 Edelstahlklemmen zur Befestigung und Längenverstellung. Ein nettes Gimmick ist das am Gurt befestigte Birkenholzplättchen mit Eddycam Logo.

Während die Modelle mit 33mm und 35mm eher für Kompaktkameras und Ferngläser gedacht sind, bieten sich 42mm, 50mm und 60mm für Spiegellose und Spiegelreflexkameras an. Der Hersteller selber empfiehlt den doch recht wuchtigen Gurt mit 60mm Breite für professionelle Kameras (Batteriegriff plus Teleobjektiv) mit bis zu 5 kg Gesamtgewicht. 50mm werden für bis zu 3 kg empfohlen.

Was macht die Eddycam Gurte so besonders?

Bei Leder assoziiert man zunächst ein recht festes Material. Beim Eddycam Gurt ist dies jedoch deutlich anders. Das Leder ist ungewöhnlich weich, fühlt sich extrem gut an und in keiner Weise sperrig oder rau. Außerdem ist es flexibel und federt ähnlich eines Neoprengurtes. Die Verarbeitung ist – erwartungsgemäß – tadellos. Der Übergang vom Elchleder zu den Gurtenden ist mit festem Rindsleder vernäht.

Es ist wirklich schwer die besonderen Eigenschaften eines Eddycam Gurtes in einem Text zu vermitteln. Das sehr weiche und flexible Leder bietet ein haptisch wie ergonomisch exzellentes Tragegefühl.

Die Gurte selber sind ergonomisch geformt, bzw. sind leicht zu einer Seite geschwungen. Aufgrund der Einbuchtung drückt nichts, auch wenn der Gurt eng am Hals oder der Schulter anliegt. Ich persönlich hänge mir die Gurte recht selten über die Schulter. Viel wichtiger ist für mich die Möglichkeit den Gurt um das Handgelenk zu schlingen.

An dieser Stelle sei angemerkt das dies gut funktioniert, aber sich auch anders anfühlt. Die Gurte lassen sich nicht so eng um die Hand schlingen, wies es mit einem Stoffgurt möglich wäre. Dies liegt hauptsächlich an der integrierten Polsterung mit Naturkautschuk bei den Modellen, die bei mir verwendung finden. Mit etwas Übung habe ich jedoch meine Schlingtechnik gefunden und möchte den Elchledergurt auch bei dieser Trageweise nicht mehr missen. Dennoch: Stoff- oder Neoprengurte lassen sich enger wickeln.

Eddycam Gurte in 60mm, 50mm, 42mm

Die Breite des Gurtes ist sicherlich eine höchst persönliche Entscheidung. Mir ist der 60mm Gurt etwas zu breit, auch wenn er in dieser Breite für professionelle Gehäuse mit großen Objektiven empfohlen wird. Für eine DSLR mit Batteriegriff würde ich den 50mm Gurt empfehlen, für eine spiegellose Kamera gegebenenfalls die Variante mit 42mm, auch wenn der Lederanteil bei dieser Variante recht kurz ausfällt.

Das Ganze hat natürlich seinen Preis. Je nach Farbe und Breite reichen die Preise hinauf bis zu 219 Euro. Ein Standardgurt in Schwarz mit Breite 50mm oder 60mm kostet 169 Euro, die schmaleren Varianten sind etwas günstiger.

Ja, das ist viel Geld für einen Kameragurt. Allerdings muss man auch betrachten, dass dieser Gurt sehr lange halten wird und die Eigenschaften des Materials einzigartig sind. Wie eingangs erwähnt hatte ich die Gurte nach dem Zeitschriftenartikel zu den Akten gelegt und erst die haptische Erfahrung löste bei mir einen nicht zu stoppenden Kaufreflex aus. Mittlerweile baumeln mehrere Eddycam Gurte an meinen verschiedenen Kameras, auch wenn dies auf den ersten Blick nicht rational erscheint.

Zum Shop des Anbieters geht es hier entlang: https://www.eddycam.com

Die Nikon Z7 und ein Städteausflug – Erfahrungen nach vier Tagen in Wien

Nachdem die Z7 für den letzten Urlaub ein paar Tage zu spät ausgeliefert wurde, stand Anfang Mai 2019 erstmals ein Städtetrip mit Nikons spiegelloser Kamera an. Trotz anfänglicher Skepsis, ob die bewährte D850 nicht die bessere Wahl wäre (Stichwort Akkus), landete eine überwiegend durch Z Objektive geprägte Ausrüstung im Rucksack. Dies war auch deshalb möglich, da das Z 14-30mm 4,0 S Ende April verfügbar war.

Die Auswahl der Objektive

Da die meisten Fluglinien relativ strikte Vorgaben zum Gewicht des Handgepäcks machen, die dann am Ende doch nie kontrolliert werden (so jedenfalls meine Erfahrung in Europa), stellt die Auswahl der Objektive immer eine Gratwanderung aus Qualität, Quantität und Gewicht dar.

Aber nicht nur während des Fluges spielt das Gewicht eine Rolle, sondern auch während des Aufenthalts vor Ort möchte man sich ja nicht unnötig abschleppen. Dennoch habe ich mich auch diesmal wieder entschieden eher das Gewichtslimit der Airline als das persönliche Wohlbefinden als Maßstab zu nehmen.

Am Ende wog der Rucksack mit innen liegender Kameratasche (nie einen offensichtlich als solchen zu erkennenden Fotorucksack auf einem Städteausflug verwenden!) und weiterem Krimskrams für die Reise 7,5 kg. Ohne Overhead wie Ladegeräte oder Proviant blieben noch 6,9 kg übrig.

Was kam mit und warum?

  • Nikon Z7
  • Z 24-70mm 4,0 S – das klassische Immerdrauf.
  • Z 14-30mm 4,0 S – der Architektur Allrounder.
  • Z 35mm 1,8 – für abendliche Streifzüge oder bei wenig Licht.
  • FTZ Adapter – sollte klar sein.
  • F 20mm 1,8 – für dunkle Kirchen, wenn die Lichtstärke des Z 14-30mm nicht ausreicht.
  • F 60mm 2,8 Micro – für die Details im Leben
  • F 8-15mm 3,5-4,5 Fisheye Zoom – geplant für Schönbrunn und den Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek.
  • 3x EN-EL15b
  • Powerbank mit 38 Wh mit USB Lader für EN-El15
  • Zusätzlich im Koffer: Nikon Ladegerät, USB (Fremd-)Ladegerät mit 2 Schächten inkl. Netzteil, Steckdosenadapter um aus einer Steckdose drei zu machen. Manche Hotels geizen leider mit Anschlussmöglichkeiten.

Stromverbrauch und Akku Management

Russen mit Blumen an einem Denkmal zu Ehren der Sowjetarmee. Am 09. Mai. Da war doch was…

In der obigen Aufstellung sieht man bereits, dass der Punkt der Stromversorgung einen besonderen Platz in meinen Überlegungen eingenommen hat. Meiner Kalkulation zufolge komme ich bei einer Stadtwanderung auf ca. 9 bis 11 Stunden Einsatzzeit für eine Kamera. Mit der D850 brauchte ich mir nie Gedanken über die Akkukapazität zu machen. Ein EN-El18 im Batteriegriff reicht auch mal zwei bis drei Tage. Bei Spiegellosen sieht dies natürlich anders aus, da die Einschaltzeit der Kamera den Strombedarf bestimmt.

Aufgrund meiner Erfahrung, dass ein EN-El15b bei meiner Nutzung durchschnittlich 3 Stunden durchhält hatte ich Sorge, dass mich drei Akkus zuverlässig über den Tag bringen. Um dieses Risiko zu minimieren habe ich mich für die Powerbank und das USB Ladegerät entschieden. Sollte unterwegs absehbar der dritte Akku nicht reichen, kann ein Akku im Rucksack über die Powerbank geladen werden.
Um es vorwegzunehmen: es hätte auch weniger gereicht.

Praxiserfahrungen

Es entstanden in den vier Tagen insgesamt 1577 Aufnahmen, von denen ca. 10% im Brennweitenbereich von 14mm bis 16mm, 10% bei ca. 24mm, 15% zwischen 30 und 35mm und überraschende 18 % bei 70mm aufgenommen wurden. Der Rest verteilt sich relativ gleichmäßig über den Zoombereich der Z 14-30mm und 24-70mm.

Objektive

Das Z 24-70mm 4,0 S wurde seiner Rolle als Standardobjektiv vollends gerecht. Fairerweise muss man dazu sagen, dass in den vier Tagen bis auf einen Vormittag immer die Sonne schien und das Z 24-70mm 4,0 somit immer bei Blende 8 verwendet werden konnte. Blende 4 habe ich aufgrund der recht deutlichen Vignettierung weitestgehend vermieden. Blende 2,8 habe ich nicht vermisst, für Aufnahmen mit Freistelleffekten werde ich beim nächsten Mal jedoch noch eine lichtstarke Festbrennweite oberhalb von 50mm einpacken.

Z 24-70mm 4,0 S im „Nahkampf“. Wüstenhaus Schönbrunn.

Die geringe Naheinstellgrenze des Z 24-70mm 4,0 S mit 30cm hat ausgereicht um das 60mm 2,8 Makro im Rucksack zu lassen, am letzten Tag blieb es zwecks Gewichtseinsparung im Hotel.

Ein weiteres Objektiv, welches kaum zum Einsatz kam, ist das G 20mm 1,8. Der weitere Bildwinkel des Z 14-30mm 4,0 im Zusammenspiel mit dem Z7 Bildstabilisator bildeten die optimale Kombination für dunkle Kirchenbauten. Trotz massiver von Nikon erzwungener) Softwarekorrektur und gewisser Schwächen bei Offenblende und 14mm in den Bildecken können die Ergebnisse vollends überzeugen. Meist lag die gewählte Blende in Innenräumen bei 5,6, ab 16mm aufwärts auch schon mal bei Offenblende f/4. Das 14-24mm 2,8 habe ich nicht vermisst.

Ebenfalls seltener eingesetzt als gedacht wurde das 8-15mm 3,5-4,5 Fischaugenzoom. Lediglich am Schloss Schönbrunn konnte es punkten (siehe das Titelbild dieses Beitrags), im Prunksaal der Nationalbibliothek verhinderten zu viele Besucher den sinnvollen Einsatz eines solch extremen Weitwinkels.

Akkuverbrauch

Eine wirklich positive Überraschung ist der Akkuverbrauch. An allen Tagen reichten maximal zwei Akkuladungen. Im Schnitt hielt ein Akku zwischen 3 und 5 Stunden durch, die Anzahl der aufgenommenen Bilder lag recht konstant bei knapp über 300 pro Akkuladung. Zieht man an einem Tag die Zeiten für Transfer mit öffentlichen Verkehrsmitteln von A nach B und Restaurantbesuche ab, bleiben von einem 11 Stunden Tag netto maximal 8 Stunden Einsatzzeit für die Kamera übrig. Die Powerbank kam nicht zum Einsatz und mit drei Akkus würde ich mich zukünftig für solche Städtetrips auf der sicheren Seite fühlen.

Gewicht und Handling

Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek.

Im Vergleich zu früheren Städteexpeditionen habe ich das geringere Gewicht der Ausrüstung deutlich gespürt. Wo sonst nach dem zweiten Tag die Schultern aufgrund des Rucksackgewichts weh taten, konnte ich mich diesmal vollends auf meine platt gelaufenen Füße konzentrieren. Auch wenn die einzelnen Objektive und das Kameragehäuse jeweils immer nur ein paar hundert Gramm einsparen, macht sich dies in der Summe deutlich bemerkbar.

Die geringeren Abmessungen der Z7 ist einerseits von Vorteil, da man die Aufmerksamkeit von Langfingern auf sich zieht, andererseits aber auch von Nachteil. Mir ist ein deutlicher Unterschied im Umgang der anderen Passanten und Touristen aufgefallen. Kommt man mit einer D850 und Batteriegriff daher wird man fast immer für einen Profifotografen gehalten. Die Leute machen freiwillig platz oder achten darauf, nicht durchs Bild zu laufen.

Mit den Z’s läuft man wohl in der Kategorie gewöhnlicher Tourist und muss sich mehr durchkämpfen. Außerdem wird man deutlich häufiger gebeten Handyfotos von anderen Touristen zu schießen. Schließlich stört man keinen vermeintlich arbeitenden Profi und trifft auf Seinesgleichen. Nach der dritten Bitte um ein Handyfoto in Schönbrunn muss ich meinem Frust wohl etwas zu deutlich nach außen getragen haben, schließlich wurde ich nach der Aufnahme mit einem sorry verabschiedet.

Votivkirche. Nikkor Z 14-30mm 4,0 S bei 15mm und Blende 4.

Doch nun zurück zur Kamera. Nach dem ersten Tag hatte ich keinerlei Irritationen bei der Bedienung mehr, d.h. ich habe keine Knöpfe gesucht, wo keine waren. Beim nächsten Ausflug mit der D850 sah das allerdings schon anders aus – wenn man die Bildwiedergabe aktiviert und vergeblich durch den Sucher einer Spiegelreflex blickt, um bei hellem Sonnenlicht die letzte Aufnahme zu überprüfen, hat man einen der Vorteile einer spiegellosen Kamera verinnerlicht. Auch die Sucherlupe war in manchen Situationen sehr hilfreich.

Staub auf dem Sensor war interessanterweise kein Thema, die Z7 hat in den Tagen lediglich ein winziges Staubkorn aufgesammelt, welches erst ab Blende 8 schwach zu sehen und so günstig positioniert war, dass es kaum auffallen konnte. Die eingebaute Sensorreinigung vermochte allerdings nicht dieses Staubkorn zu entfernen. Zwei moderat dimensionierte Luftzüge aus einem Blasebalg reichten allerdings aus, den Störenfried zu beseitigen.

Fazit

Keiner der systembedingten Unterschiede zwischen Spiegelloser und Spiegelreflex – relativ offen liegender Sensor (Staub), Akkulaufzeit und anderes Bedienkonzept – wirkte sich während dieser Reise negativ aus. Das geringere Gewicht war spürbar und die kleinere Kamera fiel insgesamt weniger auf.

Da die Bildqualität von Z7 und D850 absolut identisch ist, kann die Wahl der Kamera für eine solche Städtereise rein auf Basis von Gewicht und benötigter Funktion getroffen werden.

AI 200mm 4,0 Micro Nikkor

Auf den Seiten über manuelle Festbrennweiten ist eine Vorstellung des AI 200mm 4,0 Micro Nikkors hinzugekommen. Es ist das längste AI/AI-S Makroobjektiv von Nikon mit einem großzügigen Arbeitsabstand und einem Abbildungsmaßstab von 1:2. Leider hat es mit optischen Problemen zu kämpfen. Mehr dazu auf dieser Seite.

Abschattung bei Z6 und Z7 bei aktiviertem elektronischem ersten Verschlussvorhang und manuellen Objektiven am FTZ

Verwendet man and Z6 und Z7 manuelle Objektive am FTZ Adapter, tritt bei kurzen Verschlusszeiten ab 1/500s eine Abschattung am unteren Bildrand auf, sofern der elektronische erste Verschlussvorhang – EFCS – aktiviert ist.

Die Stärke der Abschattung hängt vom verwendeten Objektiv ab. Das 50mm 1,2 lag bei den ersten Tests im Mittelfeld, das AI 105mm 2,5 erzeugte einen minimal stärkeren Schatten und das AI-S 24mm 2,8 einen deutlich stärkeren.

Es scheint hier ein Problem der Synchronisierung beim Auslesen des Sensors und dem mechanischen Verschluss zu geben. Anscheinend startet der Verschluss bei kurzen zeiten zu früh.

Interessanterweise tritt dieses Pänomen bei nativen Z und adaptierten Objektiven mit Chip (AF-S, AF-D, AF-P) nicht auf. Die Kamera kann die Timings anscheinend durch die übermittelten Daten so anpassen, dass bei diesen Objektiven keine Abschattung auftritt. Es bleibt jedoch ein Rätsel, warum dies bei manuellen Objektiven trotz korrekt eingetragener Brennweite in den „Objektivdaten für non-CPU Objektiven“ nicht möglich ist. Meiner Meinung nach ist dies ein Firmware Bug.

Nikkor AI-S 50mm 1,2 an Z6 mit FTZ bei 1/500s, 1/640s, 2/1000s und 1/2000s:

ISO Vergleich D4 – Z6 – Z7 bei ISO 6400, 12800 und 25600

Letzte Woche traf die Z6 pünktlich zum Erscheinungstermin bei uns ein (Vielen Dank für den exzellenten Service an FotoVideo Rutten in Wuppertal). Auf den ersten Blick kann die Z6 mit der D4 bei hohen ISO Werten durchaus mithalten. Kombiniert mit dem eingebauten Bildstabilisator wird sie sicher die erste Wahl bei freihändigen Nachtaufnahmen werden.

Leider wendet Capture NX-D bei der Z6 Rauschreduzierung bei hohen ISO Werten an, auch wenn diese Funktion sowohl in der Kamera als auch im RAW Konverter abgeschaltet ist. In Capture NX-D lässt sich bei den Z6 RAWs außerdem die Rauschreduzierung nicht einstellen. Dort ist zwar vermerkt, dass die Rauschreduzierung ausgeschaltet ist, ich könnte sie allerdings auch nicht aktivieren, da das entsprechende Feld blockiert ist.

Daher habe ich zu CaptureOne Pro 12 gegriffen, um die RAWs für alle drei Kameras bei vollständig deaktivierter Rauschreduktion in JPEG zu konvertieren.

Vergleich bei ISO 6.400, WB Sonnenlicht

Vergleich bei ISO 12.800, WB Sonnenlicht:

Vergleich bei ISO 25.600, WB Sonnenlicht:

© 2025 Dennis Saßmannshausen Fotografie

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