Was zu befürchten war, ist in dieser Woche mit der Vorstellung von zwei neuen, professionellen Objektiven eingetreten. Der schrumpfende Markt führt zu massiven Preisanhebungen bei neu eingeführten Produkten, da die Kosten offensichtlich nicht mehr über die Stückzahlen abzudecken sind.

AF-S 70-200mm 2,8E FL ED VR

Das 70-200mm 2,8E FL ED VR bietet zwar einen neuen VR Mechanismus, Fluorit-Linsen, eine elektronische Blende (für die Einen ein Vorteil, für Andere ein Nachteil) und die Rückkehr der AF-Buttons, hebt jedoch das Preisniveau mit einer UVP von 3180 € in neue Höhen, welche für viele Privatpersonen nicht mehr zu erklimmen sind. Auch die vor einigen Monaten erfolgte Preiserhöhung des Vorgängers war für viele schon schwer zu verdauen.

Auch wenn der Straßenpreis mit der Zeit sinken dürfte wird es schwer sein, dieses Objektiv in Zukunft unter 2500 € ergattern zu können. Sicherlich werden Tamron und Sigma mit entsprechenden Angeboten in diese Lücke vorstoßen. Speziell für Sigma bleibt genügend preislicher Spielraum, um mit einem hochwertigen Objektiv der Art-Serie eine ebenbürtige und günstige Alternative anzubieten.

PC 19mm 4,0E ED

Beim PC 19mm 4,0E ED erwartet Nikon offensichtlich ein noch geringeres Verkaufsvolumen. Anders ist der insbesondere Vergleich zu den anderen Tilt-Shift Objektiven astronomische Preis von fast 4.000 € nicht zu erklären. Dies entspricht einer glatten Verdopplung des Preises gegenüber der Variante mit 24mm. Der technische Aufwand, der mit weitwinkligen Brennweiten zunimmt, dürfte nicht in Gänze für diese Preisdifferenz verantwortlich sein. Bemerkenswert ist auch die Änderung in der Bezeichnung des Objektivs. Das E wird nun konform zu anderen Objektiven hinter der Maximalblende geführt und das Objektiv nicht mehr PC-E genannt.

Es steht zu befürchten, dass professionelle Produkte aus dem Hause Nikon in Zukunft genau der angedachten Zielgruppe vorbehalten bleiben: Profifotografen mit entsprechenden Umsätzen. Der Nachfolger der D810 dürfte die Preisspirale weiter nach oben drehen.