CategoryZ9

Geschwindigkeit von CFexpress Karten in der Z9, Puffergröße bei 20fps

[UPDATE 16.06.2022: Mit Firmware Version 2.0 erreicht die Z9 identische Werte, keine Verbesserung]

[UPDATE 02.09.2022: SanDisk 256 GB Typ SDCFE-256G-GN4NN hinzugefügt, älterer Typ auf IN endend entsprechend gekennzeichnet]

Die Z9 erreicht bei 20fps, fixem Isowert, Einzelautofokus (AF-S), verlustfrei komprimiertem RAW und einer einzelnen Karte in der Kamera (kein Backup auf die zweite Karte) folgende Bildfolgen, abhängig von der verwendeten Speicherkarte, bevor die Serienbildgeschwindigkeit sinkt:

Wise Pro 640 GB: 79 – 700 Euro / 1,09 € pro nominellem GB

ProGrade Cobalt 650 GB: 77  – 794 Euro / 1,22 € pro nominellem GB

ProGrade Cobalt 325 GB: 77  – 440 Euro / 1,25 € pro nominellem GB

Angelbird SX 160 GB: 67 – 219 Euro / 1,37 € pro nominellem GB

Sony Tough 256 GB: 67 – 390 Euro / 1,52 € pro nominellem GB

Sony Tough 512 GB: 60 – 580 Euro / 1,13 € pro nominellem GB

Angelbird AV Pro MK2 1 TB: 59 – 572 Euro / 0,57 € pro nominellem GB

Lexar 1750 256 GB: 54 – 349 Euro / 1,36 € pro nominellem GB

SanDisk ExtremePro 256 GB, Typ SDCFE-256G-GN4IN: 50 – erste Charge der Karten, schwarzes CFexpress Logo auf der Rückseite. Nicht mehr verfügbar, offiziell nicht kompatibel mit Nikon Z Kameras.

SanDisk ExtremePro 256 GB, Typ SDCFE-256G-GN4NN, schwarz/rotes CFexpress Logo auf der Rückseite: 45 – 315 Euro / 1,23 € pro nominellem GB

Lexar 1750 128 GB: 45 – 179 Euro / 1,40 € pro nominellem GB

Sony Tough 128 GB: 44 – 195 Euro / 1,52 € pro nominellem GB

Angelbird XT 330 GB – (Version 1, nach Firmware Update): 39 – nicht mehr verfügbar

SanDisk ExtremePro 128 GB, Typ SDCFE-128G-GN4IN: 36 –  – erste Charge der Karten, schwarzes CFexpress Logo auf der Rückseite. Nicht mehr verfügbar, offiziell nicht kompatibel mit Nikon Z Kameras.

Transcend 820 256 GB: 35 – 200 Euro / 0,78 € pro nominellem GB

Angelbird AV Pro 256 GB: 32 – nicht mehr verfügbar

Zum Vergleich: Sony XQD G Serie 256 GB: 32

Die Werte sind alle in einem vergleichbaren Setup gemessen worden. Abhängig von Motiv und sonstigen Einstellungen der Z9 können diese Zahlen abweichen und stellen somit keine absoluten Werte dar, die in jeder Situation erreicht werden. Bei Backup auf eine zweite Karte sinkt die Puffergröße selbst bei den schnellsten Karten auf Bildfolgen von ca. 44 Aufnahmen.

Noch ein Wort zu den Karten von Angelbird. Diese Karten sind zum Teil nur für einzelne Kameras freigegeben und funktionieren in manchen Fällen gar nicht in bestimmten Kameras. Die Angelbird AV Pro MK2 1TB funktioniert zum Beispiel in der D850 nicht. Auch wenn sie – gemessen an der Große – sehr günstig ist, sollte man sich den Einsatz überlegen. Wurden die Karten dem CFexpress Standard hundertprozentig entsprechen, gäbe es solche Probleme nicht. 

 

 

 

 

 

Viltrox AF 24mm 1,8 – physikalisch inkompatibel zur Z9

So etwas habe ich bei einem Objektiv von einem Fremdhersteller auch noch nicht erlebt: das Viltrox 24mm 1,8 Vollformatobjektiv lässt sich nicht auf die Z9 montieren. Schon beim Ansetzen passt es kaum ins Bajonett und in die Verriegelungsposition drehen lässt es sich gar nicht.

Anscheinend hat Viltrox die Toleranzen des Nikon Z Bajonetts nicht ganz eingehalten oder Nikon hat das Z Bajonett der Z9 geringfügig modifiziert.

Z9 – erste Erfahrungen im Zoo

Zu den unangenehmen Dingen kann in Wuppertal mitunter das Winterwetter gehören, speziell wenn es – wie in diesem Jahr – fast durchgängig grau und dunkel ist. Dennoch habe ich mich heute entschlossen, mal eine Runde durch den Zoo zu drehen um erste Erfahrungen mit AF Tracking und Motiverkennung der Z9 zu sammeln.

Eines vorweg: auch heute wurde es nicht richtig hell, die Fotos wurden bei durchgängig bewölktem Himmel am Morgen zwischen 08:45 und 11:15 aufgenommen (Sonnenaufgang 08:26). Daher gilt: die gezeigten Beispielbilder eigenen sich nicht, um absolute Schärfe zu bemessen, sondern sollen die Leistung des Autofokussystems demonstrieren. Für vorhandene Bewegungsunschärfe bei fliegenden Vögeln und weniger als 1/1000s Belichtungszeit kann die Kamera nichts.

Viel Spielerei mit dem AF System, Test diverser Optionen und exzessive Nutzung der Serienbildgeschwindigkeit führten am Ende nach 2,5 Stunden zu Rekordverdächtigen 1247 Fotos auf 68,5 GB. Verlustfrei komprimierte 14 Bit RAW Dateien mit Größen zwischen 51 und 68 MB, die meisten Dateien um die 59 MB groß. Akkustand des zu Beginn vollständig geladenen EN-EL18d: 63% verbleibend.

AF Tracking

Nikon hat versprochen, dass die Z9 im Vergleich zur D6 besser sein wird und diese überflügelt. Einen Vergleich zwischen diesen beiden Kameras kann ich mangels eigener D6 nicht anstellen, allerdings arbeitet das Tracking meiner Meinung nach spürbar schneller und präziser als bei der D850 und D500. Allerdings blieb die Kamera meist im Modus der Motiverkennung, ausführliche Tests von Einzelfeld- und 3D-Tracking werden noch folgen sobald das Wetter etwas besser wird.

Motiverkennung

Sicherlich ist die stark erweiterte Motiverkennungsfunktion die spannendste Neuerung der Z9. Daher auch die spannendste Frage im Zoo mit einer breiten Auswahl an Tierarten: welche Tiere werden erkannt und wie gut arbeitet die Augenerkennung?

Leider konnte ich nicht in die Tierhäuser gehen, speziell das Aquarium/Terrarium hätte mich interessiert. Bei Außentemperaturen von 3 Grad hätte es aber zu lange gedauert, die Kamera wieder zu akklimatisieren und Beschlag zu vermeiden. Insbesondere Fische soll die Z9 exzellent verfolgen können, dieser Test muss jedoch noch ein paar Wochen warten.

So bleiben zunächst einmal nur winterfeste Tiere auf Außenanlagen. Ich habe die Kontrolle dabei bewusst an die Kamera abgegeben und sie über die Motiverkennung den Fokus selber setzen lassen. Begonnen habe ich mit Auto-Area AF, der Kamera stand also fast das gesamte Sucherbild für die Erkennung von Motiven zur Verfügung. Das funktioniert auch so weit sehr gut, bis man in eine Situation gerät, in der mehrere Tiere im Bildfeld sind und man bewusst ein Tier auswählen möchte. In dieser Situation empfiehlt es sich, einen der verkleinerten Fokusbereiche Wide-L oder Wide-S zu nutzen. Dadurch kann der Bereich der Motiverkennung innerhalb des Bildes beschränkt und verschoben werden.

Meist schafft es die Kamera zumindest das Gesicht, oft auch die Augen zu erkennen. Jedes Mal, wenn das Gesicht erkannt wurde saß der Fokus so, dass es durch Augenerkennung auch nicht besser geworden wäre. Warum jedoch bei einem Königspinguin ein kaum sichtbares Auge erkannt wird und bei einem Eselspinguin der Fuß für die Kamera interessanter ist als die deutlich sichtbaren Augen, verwundert jedoch. Diese offensichtlichen Fehler sind jedoch mit ca. 1% der aufgenommenen Fotos sehr selten. Wird weder Auge noch Gesicht erkannt, findet die Kamera zuverlässig den Körper des Tieres und fokussiert darauf.   

Tausend Worte können jetzt viel beschreiben, aussagekräftiger sind jedoch Beispiele. Die folgenden Fotos sind Screenshots von Fotos in NX Studio mit aktivierter Darstellung des Fokuspunkts. Die Bilder sind Bildschirmfüllend im Programm dargestellt (ca. 20% Ansicht), geben also das gesamte Bildfeld wieder.In der unteren rechten Ecke befindet sich ein 100% Ausschnitt des Fokuspunktes. Nochmal zur Beachtung: es war ein trüber, dunkler Tag. Der Ara im Flug hatte nur 1/400s Belichtungszeit, was für schnelle Bewegung eigentlich zu knapp ist.

Enthalten sind auch die prägnantesten Fehlleistungen des AF, wobei das Verhältnis zwischen Fehlern und perfekt sitzendem Fokus nicht durch die Auswahl der Beispiele repräsentiert wird. Ich müsste sonst ca. 1000 Fotos mit korrektem Fokus hochladen, was doch etwas aufwändig wäre…

Körpererkennung (ohne 100% Ausschnitt):

Und hier die „Fails“. Auch hier habe ich auf einen 100% Ausschnitt verzichtet:

Fazit

Den ersten Test hat die Z9 mit Bravour bestanden und die hohen Erwartungen vollends erfüllt. Als ich eine Serie von Aras im Flug geschossen hatte und die Fotos perfekt waren, habe ich mich bei dem Gedanken ertappt, dass das ja gar kein Aufwand war. Mir ging beim Sichten der Bilder auf dem Kameramonitor spontan das englische Wort effortless durch den Kopf.

Und das ist genau der Punkt. Die Z9 markiert zusammen mit der Sony A1 und der Canon R3 den Anfangspunkt einer neuen Generation von Kameras, die durch schiere Rechenpower das Fotografieren einfacher machen als je zuvor. Diese Entwicklung wird in den nächsten Jahren das Fotografieren für Jedermann zu einem simplen Draufhalten und Abdrücken reduzieren. In ein paar Jahren wird man sich um den korrekten Fokuspunkt keine Gedanken mehr machen, das übernimmt die Elektronik. Die Differenzierung von Fotografen wird reduziert auf Motivauswahl und Bildsprache. Technisches Können wird in den Hintergrund rücken.

Die Z9 wird von Kommentatoren oft als D1 Moment für Nikon beschrieben. Dem möchte ich zustimmen. So, wie die D1 die Ära der Digitalfotografie für Nikon eingeläutet hat, stellt die Z9 den Einstieg in die Fotografie der künstlichen Intelligenz dar. Die Zukunft hat (mal wieder) begonnen.

ISO Vergleich: Z9 vs. Z7 und D850, ISO 200 bis 25.600

Hier ein Vergleich der drei 45MP Sensoren der Z9, Z7 und D850. Xrite ColorChecker PassportTarget, WB Flash, 1/200s, ISO 200-25.600, indirekte Blitzbelichtung mit SB-800. Rauschreduzierung ausgeschaltet:

Nikon Z9 – Akkus, Speicherkarten und merkwürdige Menüeinträge

Gestern konnte ich meine vorbestellte Z9 bei Rutten in Wuppertal in Empfang nehmen. Vielen Dank an das Team bei Rutten für den exzellenten Service.

Auch wenn ich schon einige Jahre Erfahrung im Umgang mit Nikon Kameras jedweder Art habe, stand ich gestern Abend bei der Ersteinrichtung doch vor einigen unerwarteten Herausforderungen und Überraschungen. Die Überraschungen betreffen hauptsächlich unerwartete Kompatibilitätsprobleme bei Akkus und Speicherkarten.

Akkus: viel geht nicht

Z9 Fehlermeldung bei Verwendung eines nicht kompatiblen Akkus

Aus einem Portfolio von 6 Akkus verschiedener Fremdhersteller (Intensilo, ExPro, DSTE, Cameron Sino, GreenCell, VHBW) funktionierte bis zur Firmware 2.0 nur ein einziges Modell: GreenCell EN-EL18, 28,1 Wh 2600 mAh. Mit Firmware Version 2.0 vom 20.04.2022 funktioniert dieser Akku nicht mehr! Der später von mir getestete EN-EL18 Akku 3200 mAh von DuraPro funktioniert hingegen auch nach dem Update auf Firmware 2.0 in der Z9 und erreicht eine Laufzeit von 2,5-3 Stunden, ca. 50% weniger als ein Nikon Originalakku.

[UPDATE 10.02.2023]: Mit Firmware 3.01 funktioniert der GreenCell Akku wieder und erreicht bei mir ca. 50% der Laufzeit des Nikon EN-EL18D. Die Akkus von DuraPro funktionieren ebenfalls weiterhin, fallen jedoch durch eine sehr hohe Selbstentladung auf. Empfehlenswert ist der neu erschienene BAXXTAR EN-EL18D mit 3500 mAh. Dieser Akku funktioniert in der Z9, als auch im MH-33 Ladegerät einwandfrei und erreicht zum Originalakku vergleichbare Laufzeiten. Derzeit ist dieser Akku für ca. 80 Euro bei Amazon zu haben.

Speicherkarten: Die Schnellen, Lahmen und Blockierenden

Bis jetzt habe ich darauf verzichtet, die Serienbildgeschwindigkeit aller Karten zu testen. Eine Erkenntnis ist allerdings, dass die Kamera lediglich 40 bis 50 Bilder bei 20 fps in Serie schafft, sofern man zwei ausreichend schnelle CFexpress Karten in der Kamera im Modus Sicherungskopie RAW+RAW (14 Bit, verlustfrei komprimiert) betreibt. Schaltet man auf eine einzelne Karte um, laufen die schnellen Karten mit 75-80 Bilder Puffer und selbst die Lexar 128 GB schafft 55 Bilder in Serie. 

Die Angelbird Karten machen dafür andere Probleme. Beim Einschalten oder Aufwachen aus dem Ruhezustand leuchtet die Speicherkarten LED für 2 (SX) bis 5 (XT) Sekunden. In dieser Zeit kann man zwar fotografieren, der Aufruf des Menüs oder eine Bildanzeige ist jedoch nicht möglich. Andere Karten zeigen dieses Verhalten nicht. Ein Firmwareupdate für die XT Karte, welches man nur über einen Angelbird Kartenleser einspielen kann, reduziert die Starteit der XT Karte auf ebenfalls 2 Sekunden.

Die Wise Pro 640 GB steht derzeit unter Beobachtung, da die Z9  zwei Mal angezeigt hat, dass auf diese Karte nicht geschrieben werden kann. Außerdem initialisiert sie manchmal nicht korrekt, wenn man sie in die Kamera steckt. Die Z9 zeift dann einen Kartenfehler an.

Menüeinträge: war da jemand zu schnell?

Die größten Herausforderungen betrafen bis jetzt die Entschlüsselung kryptischer Menüeinträge. Aus meiner Sicht gibt es nur zwei Möglichkeiten, wie so etwas zustande kommen kann: Nikon hat zu viele deutschsprachige Angestellte entlassen, so dass keiner mehr die Übersetzung kontrollieren konnte, oder man hatte es bei der Markteinführung etwas zu eilig. Zugunsten der Nikon Mitarbeiter nehme ich mal das Letztere an.

Es finden sich einige Merkwürdigkeiten, insbesondere im Individualmenü. Über sprachliche Stilblüten würde ich ja noch hinwegsehen. Wenn Bezeichnungen jedoch inhaltlich falsch und Irreführend sind, wird es anstrengend. Im Individualmenü A ist eindeutig etwas schief gegangen:

Zunächst einmal ist der gesamte Unterbaum a falsch benannt, er müsste Autofokus heißen und nicht Schärfepriorität. Der Punkt a7 schießt allerdings den Vogel ab. Die vermeintliche Nachleuchtdauer des Fokusmessfeldes ist in Wirklichkeit die Fokuspersistenz, die im Englischen auch korrekt als focus persistance bezeichnet ist. Hierbei handelt es sich um die Einstellung, ob das gewählte Fokusmessfeld bei Umschalten des AF Modus (z.B. von Motiverkennung nach 3D Tracking) erhalten bleibt bzw. übernommen wird.

Das Firmware Update auf 1.10 behebt diese Übersetzungsfehler nicht. Also Nikon: weitere Updates bitte, bis dahin schalte ich mal lieber auf Englisch um.

Und zum Schluss noch etwas Positives: der Autofokus funktioniert besser als erwartet. Und das bei bereits hohen Erwartungen. Mehr dazu dann in den nächsten Wochen, sofern das Wetter mitspielt. Das hier ist eine absolute Unterforderung für die Kamera, dennoch schön anzusehen. Kein Fokuspunkt gewählt, alles die Kamera machen lassen:

Auto AF Area, AF-C mit Motiverkennung, ISO 3200, NR ausgeschaltet, 1/400s bei 400mm mit Tamron 100-400 am FTZ II. Ca. 70% Ausschnitt aus dem Originalbild.

© 2024 Dennis Saßmannshausen Fotografie

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