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Alles rund um die Z6

Firmware 2.20 für Z6 und Z7 mit Unterstützung für CFexpress veröffentlicht – erste Ergebnisse

[UPDATE 18.02.2020: Nikon hat heute Firmware 3.0 veröffentlicht. Diese neue Version bietet – neben deutlichen Verbesserungen beim Autofokus – eine bessere Unterstützung für CFexpress Karten. Die nachfolgenden Erkenntnisse beziehen sich nur auf Version 2.20. Auch wenn CFexpress Karten von SanDisk weiterhin nicht auf der Liste der offiziell von Nikon getesteten und freigegebenen Karten erscheinen, deuten erste Tests mit Firmware 3.0 darauf hin, dass diese Karten nun weitgehend ohne Probleme funktionieren.]

Nikon hat heute die Firmware Updates Version 2.20 für die spiegellosen Kameras Z6 und Z7 veröffentlicht: Nikon Download Center

Neben dem Support für RAW Video, welches einen zusätzlichen, kostenpflichtigen Eingriff des Nikon Services benötigt, bringt dieses Update als wichtigste Neuerung den Support für CFexpress 2.0 Speicherkarten. In der Ankündigung zum Firmware Update ist allerdings etwas verklausuliert vermerkt, dass dieses Update nur Speicherkarten von Sony offiziell unterstützt – die man wiederum derzeit nicht kaufen kann.

Erste Tests mit Karten von DeLOCK (128 GB CFexpress 1.0) und SanDisk (ExtremePro 128 GB CFexpress 2.0) zeigen etwas gemischte Ergebnisse. Die DeLOCK Karte verlangsamt die Performance der Kamera bei Seriennaufnahmen so sehr, dass sogar die Bildwiedergabe zum Geduldsspiel wird. Sie schafft gerade einmal 38 Bilder in Serie und es dauert danach sehr lange den Puffer zu leeren. Anscheinend werden CFexpress Karten des Standards 1.0 nicht vollumfänglich unterstützt. Von DeLOCK CFe Karten ist daher abzuraten.

Die SanDisk Karte funktioniert nach einer Formatierung erst einmal ohne Probleme, bleibt in der Leistung jedoch deutlich hinter einer Lexar 2933x XQD Karte zurück. In 12 bit RAW verlustfrei komprimiert schafft die Sandisk CFe Karte lediglich 79 Bilder in Serie (Betriebsart H), während die Lexar XQD mit 296 Fotos souverän davonzieht.

UPDATE: In einem ersten Praxistest heute Nachmittag hatte ich zwei Mal die Situation, dass bei Verwendung der SanDisk 128 GB CFexpress Karte Probleme auftauchten. Schaltet man die Z7 an tut sich für die ersten Sekunden nichts, das Speicherkartenzugriffslicht leuchtet konstant, der Verschluss schließt sich und irgendwann erscheint auf dem Display die Meldung: „Verschluss geschlossen. Bitte drücken Sie den Auslöser, um fortzufahren“. Danach funktioniert die Kamera einwandfrei.

Abgesehen davon funktionierten beide Karten einwandfrei, die DeLOCK hatte keine großen Auswirkungen auf die Performance der Z7, allerdings habe ich auch keine Serienbilder geschossen. Man konnte am Speicherkartenlicht allerdings sehen, dass die DeLock mehr als eine Sekunde zum Speichern eines Bildes benötigte.

Das Auslesen der Karten mittels SanDisk ExtremePro CFexpress Kartenleser verlief für beide Karten problemlos.

Mein Fazit: CFexpress scheint wirklich noch in den Kinderschuhen zu stecken. Die SanDisk Karte entspricht ebenso wie die angekündigte Sony CFexpress Karte dem CFexpress Standard 2.0 und sollte meiner Meinung nach funktionieren. In den nächsten Monaten dürfte XQD weiterhin das Kartenformat der Wahl sein.  

Batteriegriff Nikon MB-N10 für Z5, Z6 und Z7 – ein Produkt zum Vergessen

Es gibt Dinge, die stellen eine sinnvolle Ergänzung dar – wie zum Beispiel ergonomisch geformte Batteriegriffe für die Spiegelreflexkameras der oberen Mittelklasse aus dem Hause Nikon. Alle meine dreistelligen Kameras (D500, D700, D800, D850) sind mit einem Nikon Batteriegriff ausgestattet. Und es gibt den neuen MB-N10 für die spiegellosen Kameras Z5, Z6 und Z7…

MB-N10 an Z7

Offensichtlich war man bei Nikon während der Entwicklung der Schwestermodelle Z6 und Z7 nicht der Meinung, dass man jemals einen Batteriegriff für diese spiegellosen Kameras benötigen würde. Anders ist nicht zu erklären, warum dieses Produkt – immerhin noch hastig zusammen mit den Kameras als Prototyp angekündigt – mehr als ein Jahr nach Einführung der Kameras noch auf den Markt kommt. Um es vorweg zu nehmen: man hätte es besser lassen sollen.

Natürlich kann man darüber diskutieren, ob man an einer möglichst kompakt gebauten Kamera einen Batteriegriff benötigt. Wenn man sich aber dafür entscheidet, sollte man daraus auch einen Vorteil ziehen können. Diesem so genannten Batteriegriff fehlt eigentlich alles, was die sinnvolle Nutzung eines zusätzlich angeschraubten Batterieteils ausmacht:

  • Zusätzlicher Auslöser, Einstellräder und manchmal auch ein zweiter Joystick: Fehlanzeige. Da Nikon auf Seiten der Kamera jegliche Kontakte zur Kommunikation mit dem Griff einfach weggelassen hat besteht noch nicht einmal physikalisch die Möglichkeit, Bedienelemente am Griff unterzubringen.
  • Steuerung der Entladereihenfolge der beiden Akkus, Anzeige des Ladestands der beiden Akkus: wieder aufgrund fehlender Kommunikation nicht möglich. Die Kamera zeigt immer den Ladestand des jeweils vom Griff derzeit entladenen Akkus an. Die Prüfung des Füllstandes erfolgt nach Betätigung der Check Taste auf analogem Weg über drei Leuchtdioden pro Akkufach.
  • Verwendung anderer Energiespender als dem EN-EL15/a/b Akku: nicht möglich. Der Griff nimmt lediglich zwei Akkus auf, die – immerhin – über Klappen auf beiden Seiten getrennt entnommen werden können.
  • Verbesserung der Ergonomie und sicherer Hochformatgriff. Anscheinend hatten alle Designer, die sich auch nur ansatzweise mit der Ergonomie von Produkten beschäftigen Urlaub, als dieser Griff entworfen wurde. Die Griffwulst des Hochformatgriffs ist viel zu schmal für einen sicheren Halt und über dies hinaus aus glattem Metall ohne jegliche Gummierung gefertigt. Montiert man ein Z Objektiv passt die Hand zwar einigermaßen komfortabel zwischen Unterseite des Objektivs und Griff, spätestens beim FTZ ist dies jedoch vorbei. Man darf die Finger mühsam zwischen Griff und Motorgehäuse des FTZ quetschen.
  • Ästhetische Gestaltung: über Geschmack kann man ja streiten, aber der Griff sieht schlimmer aus als alles, was ein angehender Designstudent im ersten Semester entwerfen würde. Außerdem scheint Nikon ein gewisser Stolz auf das Produkt ergriffen zu haben, da auf der Vorderseite des holzschnittartigen Griffs unübersehbar der Schriftzug Nikon MB-N10 BATTERY PACK prangt.

Das passt: Z 24-70mm 2,8 S mit montiertem MB-N10

Es gibt wirklich wenig Positives, was ich über diesen Griff sagen kann. Er ist günstiger als alle anderen Griffe, bietet dafür aber auch kaum Funktionen. Aufgrund der getrennten Akkuschächte kann von beiden Seiten jeweils ein Akku im laufenden Betrieb entnommen werden, auch wenn die Kamera auf ein Stativ montiert ist. Der größte Vorteil ist sicherlich, dass man die beiden Akkus im Griff über USB-C laden kann – sofern man EN-EL15b Akkus verwendet.

Die Verarbeitung ist tadellos und er macht einen stabilen Eindruck.

Das passt nicht: kaum Platz für die Finger bei Verwendung des FTZ mit dem MB-N10.

Insgesamt wirkt der MB-N10 wie ein Fremdkörper an Z6 und Z7. Wirkliche Vorteile bietet er nicht, vielleicht eine minimal bessere Balance bei schweren Objektiven. Videofilmer werden die Verlängerung der Akkulebensdauer bei Nutzung von zwei Akkus zu schätzen wissen.

Nikon hätte sich den Aufwand für dieses Zubehörteil besser sparen sollen. Es bleibt zu hoffen, dass die sicherlich niedrig ausfallenden Verkaufszahlen für diesen rudimentären Griff bei Nikon nicht zu falschen Rückschlüssen führen. Ein Batteriegriff macht meiner Meinung nach auch bei einer relativ kompakten spiegellosen Kamera Sinn.

Die Akkus können über USB-C geladen werden.


Am Einschub für den Akkuschacht der Kamera ist eine Aufbewahrungsmöglichkeit für den Akkufachdeckel der Kamera vorhanden. Der Akkufachdeckel der Z6 oder Z7 muss abgenommen werden, um den Briff nutzen zu können. Es währe schön, wenn man den Akkufachdeckel der Kamera auch einzeln kaufen könnte – bei der Demontage kann auch mal was verloren gehen oder eine Plastiknase abbrechen.


Rückansicht – Z7 mit MB-N10

AF Messfeldgröße – Unterschiede zwischen Z7 und Z6

Nikon scheint die AF Messfeldgröße der Anzahl der AF Sensoren auf dem Bildsensor  anzupassen.

Leider sind keine genauen Daten bekannt, wie viele AF Messfelder z.B. bei Verwendung des Single Point AF zur Fokusbestimmung herangezogen werden.

Allerdings scheinen Z7 und Z6 von ihren 493 bzw. 273 AF Messfeldern jeweils eine konstante Anzahl für die Bildung der AF Modi Pinpoint, Single Point und Wide-S heranzuziehen. Da die Fokusmessfelder auf dem Sensor der Z6 in einem größeren Abstand zueinander sitzen, ergibt dies bei der Verwendung der gleichen Anzahl von Messfeldern eine flächenmäßig größere Abdeckung.

Dies fällt insbesondere im direkten Vergleich der Sucherbilder auf. Bei Pinpoint bis Wide-S ist der Fokusindikator im Sucher der Z7 deutlich kleiner als bei der Z6. Bei Wide-L unterscheidet sich die Anzeige hingegen nicht.

Bei Single Point sieht das im direkten Vergleich folgendermaßen aus:

In der Praxis kann dies dazu führen, dass die Z6 bei schwierigen Motiven etwas einfacher fokussieren kann.

© 2024 Dennis Saßmannshausen Fotografie

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