CategoryZ System – Objektive

Alles zu den Objektiven des spiegellosen Nikon Z Systems

Nikkor Z 24mm 1,8 S

Im September 2019 erschien das achte Objektiv für das Nikon Z Bajonett – das Nikkor Z 24mm 1,8 S. Es ist mit rund 9,7cm Länge sogar 8mm länger als das kompakte Z 24-70mm 4,0 Zoomobjektiv und mit 450g nur 50g leichter. Der 72mm Filterdurchmesser ist bei beiden Objektiven jedoch identisch.

AF-S 24mm 1,8G mit FTZ vs. Z 24mm 1,8 S – das Z Objketiv ist etwas kürzer als die Kombination aus 24mm 1,8G + FTZ Adapter

Das Nikkor Z 24mm 1,8 S ist ein typisches Z Serie Objektiv und unterscheidet sich in der generellen Aufmachung nicht von den übrigen Objektiven – lediglich ein A-M Schalter ziert neben der Modellbezeichnung die Außenseite des Objektivs. Der große, konfigurierbare Einstellring nimmt den Großteil des Gehäuses ein.

Optische Leistung

Bereits ab Offenblende bildet der Großteil des Bildbereichs sehr scharf ab, zum Rand hin gibt es einen minimalen Schärfeabfall. Lediglich die äußersten Ecken erreichen bei Blende 1,8 nicht das insgesamt bereits sehr gute Niveau, sind allerdings ausreichend scharf.

Ab f/2,2 sind Ränder und Ecken vollkommen unproblematisch und hinken dem Bildzentrum nur noch wenig hinterher. Bei Blende 2,8 erreicht es überall eine exzellente Schärfe. Sofern die Tiefenschärfe es zulässt, habe ich keine Bedenken es ab Blende 2,2 (oder gar 1,8) einzusetzen ohne optische Kompromisse eingehen zu müssen.

An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass ich die optische Leistung des Objektivs auch mit abgeschalteten Softwarekorrekturen geprüft habe. Die Verzeichnung wird Seitens Nikon im Standard etwas stärker korrigiert als bei den anderen, bisher erscheinenen Z Festbrennweiten. Aber auch ohne Korrekturen kann das Objektiv überzeugen.

Im Internet finden sich jedoch recht unterschiedliche Berichte zur Bildschärfe am Rand und insbesondere in den Ecken. Manche behaupten sogar, dass das AF-S 24mm 1,8 G ED in den Ecken dem Z Pendant bis Blende 4 überlegen ist. Dies kann ich ausdrücklich nicht bestätigen. Ich gehe daher davon aus, dass es beim Z 24mm 1,8 S derzeit noch eine Serienstreuung gibt.

Auffällig ist – wie auch bei manch anderem Z Objektiv – die Vignettierung. Bei Blende 1,8 deutlich sichtbar, schwächt sie sich bis Blende 2,8 so weit ab, dass sie zwar sichtbar, aber unproblematisch ist. Bei Blende 4,0 spielt sie keine Rolle mehr.

Verzeichnung und Farbsäume/CA spielen keine Rolle. Die Verzeichnung ist minimal, Farbsäume auch selbst in starken Gegenlichtsituationen nur minimal vorhanden. Gegenlicht und direkte Sonne bereiten dem Objektiv kaum Probleme, die Reflexbildung ist gut unter Kontrolle und Kontrastverlust bei Gegenlicht kaum feststellbar.

Fazit

Das Z 24mm 1,8 S ist ein exzellentes Objektiv. Es bietet mit seiner hervorragenden Bildqualität ab Offenblende einen Vorteil gegenüber dem Z 24-70mm 4,0. Dies auch insbesondere deshalb, weil das lichtschwächere der beiden 24-70mm Zooms im Weitwinkelbereich sehr stark auf nicht abschaltbare Softwarekorrekturen zurückgreift.

Im Vergleich zum Z 24-70mm 2,8 S wird es für das 24mm Festbrennweitenobjektiv schon schwieriger. Es bietet 1 1/3 Blende mehr Lichtstärke, etwas weniger Verzeichnung und einen moderaten Vorteil in der Bildschärfe bei Blende 2,8. Ob dies ausreicht nochmal 1.000-1200 € für das Z 24mm 1,8 S auszugeben ist in diesem Fall eine höchst individuelle Entscheidung.

Vergleicht man es mit dem AF-S 24mm 1,8G am FTZ Adapter fällt zwar eine stärkere Vignettierung auf, dafür erreicht das Z Objektiv direkt ab Offenblende eine Bilschärfe im Bildzentrumm, die das F-Mount pendant erst bei Blende 2,8 auf den Sensor zaubert. Die Ecken hinken ca. eine Blende hinterher. Das Z Objektiv bietet außerdem einen insgesamt besseren Kontrast bei allen Blendenstufen und bildet farblich etwas kühler ab.

Wie bei den übrigen, bisher erschienenen Z Objektiven gilt auch für das 24mm 1,8: es ist optisch besser als die bisherigen Objektive für das F Bajonett.

Beispielbilder – Korrektur von Vignettierung, Verzeichnung und CA in Capture NX-D abgeschaltet so weit möglich:

f/1,8
f/2,0
f/2,2
f/2,5
f/2,8
f/1,8
f/2,2
Blende 2,0 – bitte beachten: unterhalb des Filmtitels befindet sich eine blaue Leiste am Rande der Leuchtreklame, dies ist kein Farbsaum.

Nikon Nikkor Z 20mm 1,8 S – Beispielbilder

Was für ungewöhnliche Zeiten – und genau in diese Phase des kollektiven Ausnahmezustands gerät der neueste Zugang in der Nikon Z Familie: das Nikkor Z 20mm 1,8 S.

Ausdrücklich bedanken möchte ich mich bei Foto Video Rutten, die es auch in Zeiten des Coronavirus geschafft haben für eine zügige Lieferung des Objektivs zu sorgen. Bitte unterstützen auch Sie den lokalen Einzelhandel in dieser außergewöhnlichen Situation!

Auch wenn ich derzeit nicht die Möglichkeiten für ausführliche Praxistests habe, möchte ich wenigstens ein paar Beispielbilder zur Verfügung stellen. Die Fotos sind gestern und heute in aller Eile entstanden. Dennoch sind sie meiner Meinung nach aussagekräftig genug, um einen Eindruck von der optischen Qualität zu geben. Ein entsprechender Artikel zum Z 20mm folgt in normaleren Zeiten.

Sämtliche Objektivkorrekturen wurden vor der Umwandlung der RAW Dateien in Capture NX-D abgeschaltet. Alle Aufnahmen entstanden freihändig, daher auch der mitunter leichte Versatz zwischen gleichen Motiven.

f/1,8
f/2,8
f/1,8
f/8
f/4
f/1,8
f/1,8
f/2,0
f/2,2
f/2,5
f/2,8

Vergleich Z 20mm 1,8 S und AF-S 20mm 1,8 G ED:

Nikon Z 20mm 1,8 S @ f/1,8, Fokus auf dem weißen Busch im Hintergrund
Nikon AF-S G 20mm 1,8G ED @ f/1,8, Fokus auf dem weißen Busch im Hintergrund
Bildecke links oben: Nikon Z 20mm 1,8 S vs. AF-S 20mm 1,8G ED

Bildecke links oben: Nikon Z 20mm 1,8 S vs. AF-S 20mm 1,8G ED

Nikkor Z 50mm 1,8 S

Das dritte Objektiv zur Nikon Z Serie erscheint auf den ersten Blick wenig aufregend. Ein 50mm 1,8 dürfte zu den ersten Objektiven gehören, die mancher in seiner Anfangszeit als Spiegelreflexfotograf als günstige Ergänzung zum Kitobjektiv erstanden hat.

Das Nikkor Z 50mm 1,8 S ist mit einem Preis von knapp über 500 Euro sicherlich keine günstige Einsteigerlinse, womit auch der Anspruch an die optische Leistung des Objektivs steigt.

Wie alle bisherigen Z Festbrennweiten wird der Objektivtubus vom großflächigen Einstellring dominiert. Wie bereits schon beim Z 35mm 1,8 S empfinde ich dies persönlich als störend, da man das Objektiv mangels Griffmöglichkeit kaum anfassen kann, ohne den Ring zu verstellen. Ist dieser auf manuellen Fokus eingestellt und kommt der AF bei der Aufnahme zum Zug ist das kein Problem, nutzt man jedoch die äußerst praktische Funktion der Blendeneinstellung kommt es fortlaufend zur unbewussten Verstellung der Blende.

Insgesamt zeigt sich das Z 50mm 1,8 S gut verarbeitet und ausreichend solide. Der Auftritt des Objektivs ist insgesamt als schlicht zu bezeichnen. Mancher wird auch die fehlende Tiefenschärfeskala vermissen, allerdings werden wir uns in Zeiten der focus-by-wire Objektive ohne mechanische Kupplung zwischen Fokusring und Linsengruppe generell von dieser verabschieden müssen. Die Naheinstellgrenze liegt mit 40cm im klassenüblichen Bereich.

Optische Qualität

Ab Offenblende liefert das Z 50mm 1,8S eine exzellente Leistung. Die Schärfe nimmt zum Bildrand nur minimal ab und selbst die äußersten Ecken können mit einer guten Leistung überzeugen. Ab Blende 2,8 ist die Schärfe in jedem Bildbereich an einem 45 MP Sensor tadellos.

Nikkor Z 50mm 1,8 S @ f/1,8
Nikkor Z 50mm 1,8 S @ f/1,8
Nikkor Z 50mm 1,8 S @ f/2,8
Nikkor Z 50mm 1,8 S @ f/2,8

Das Z 50mm 1,8 vignettiert bei Offenblende weniger stark als das Z 35mm 1,8, aber dennoch mehr als man erwarten könnte. Ab Blende Blende 2,8 ist die Randabdunkelung kaum mehr sichtbar.

Farben und Kontrast sind wie beim Z 35mm 1,8 S intensiv ausgeprägt. Die Hintergrundunschärfe („Bokeh“) fällt recht weich aus – auch hier eine Verbesserung gegemüber den AF-D und AF-G Objektiven.

Aberrationen halten sich sehr stark in Grenzen, selbst bei Offenblende ist kein Kontrastverlust feststellbar. Farbsäume sind ebenfalls nur sehr minimal vorhanden. 

Fazit

Aus dem Nikon Programm gibt es kein anderes 50mm Objektiv, was auch nur ansatzweise mit der Bildqualität des Z 50mm 1,8 S mithalten könnte. Für den aktuellen Preis von ca. 550 € verdient das Z 50mm 1,8 S eine absolute Kaufempfehlung.  

Nikkor Z 50mm 1,8 S @ f/2,0
Nikkor Z 50mm 1,8 S @ f/2,0 nahe der minimalen Fokusdistanz

Nikkor Z 35mm 1,8 S

Nikons erstes 35mm Objektiv für das spiegellose Z System kam im September 2018 auf den Markt. Es ist mit einer – für Festbrennweiten – moderaten Lichtstärke von 1,8 ausgestattet und dafür alles andere als kompakt. Da die Objektive der S Serie laut Nikon allerdings auf beste Bildqualität hin optimiert sind, sind die Abmessungen des Objektivs eher vernachlässigbar. Dafür fällt das Gewicht mit 370g angenehm leicht aus.

Gehäuse und Handling

Die äußere Erscheinung ist wie bei allen Z Objektiven recht schlicht gehalten. Der programmierbare Einstellungsring nimmt einen großen Teil des Objektivtubus ein. Interessanterweise besteht dieser Ring aus Metall, während der Rest des Objektivs (mit Ausnahme des Bajonetts) aus Plastik gefertigt ist.

Meiner Meinung nach hätte der Einstellring auch deutlich kleiner ausfallen können da man fast keine Möglichkeit hat, das Objektiv an einer anderen Stelle anzufassen – was immer auch die Gefahr versehentlicher Verstellung mit sich bringt. Beim Fokus mag das noch unproblematisch sein, sofern der Autofokus die veränderte Einstellung schnell korrigieren kann oder man sowieso manuell fokussiert. Programmiert man den Ring jedoch auf die Blendeneinstellung (was durchaus praktisch ist) kommt es öfters zur unbeabsichtigten Verstellung deselben.

Optische Leistung

Die Abmessungen des Objektivs und der Preis signalisieren schon, dass Nikon beim 35mm 1,8 Z auf optische Leistung hin optimiert hat. Dem Anspruch wird das Z 35mm 1,8 S auch durchaus gerecht.

Nikkor Z 35mm 1,8 S bei Blende 1,8

Bereits bei Offenblende wird in der Bildmitte eine Schärfe erreicht, die nochmal deutlich besser ist als die des AF-S G 35mm 1,8 ED für das F Bajonett. Selbst zum Rand hin zeigt das Z 35mm 1,8 S bei Offenblende eine gute Schärfe, die sich durch minimales abblenden auf Blende 2,2 auf ein exzellentes Niveau steigern lässt. Die äußersten Ecken sind bei Blende 2,8 tadellos.

Aberrationen halten sich sehr stark in Grenzen, selbst bei Offenblende ist kein Kontrastverlust feststellbar. Farbsäume sind ebenfalls nur sehr minimal vorhanden.

Verwunderlich ist die bei Offenblende durchaus sichtbar ausgeprägte Vignettierung. Sie ist etwas stärker ausgeprägt als man erwarten würde, obwohl der große Bajonettdurchmesser des Z Systems in diesem Bereich Vorteile bringen sollte. Bei Blende 2,8 tritt kaum noch Abdunkelung auf und ab Blende 4 ist sie nicht mehr sichtbar.

Intensive Farben und starker Kontrast runden das Gesamtpaket ab. Insgesamt erscheinen Fotos mit dem Z 35mm 1,8 S lebendiger und mit mehr Tiefe als im direkten Vergleich mit dem AF-S 35mm 1,8G ED.

Fazit

Das Z 35mm 1,8 S spielt in einer anderen optischen Liga als das Pendant für das traditionelle F Bajonett. Nikon zeigt – mit Ausnahme der Vignettierung – welche Vorteile das neue Z Bajonett hat. Bereits ab Offenblende liefert es eine beeindruckende Leistung, die derzeit nur vom Z 50mm 1,8 S überboten wird.

Im Gegensatz zu vielen Nikon F Festbrennweiten hat man bei den neuen Z f/1,8 Objektiven den Eindruck, dass diese wirklich auf exzellente Leistung bei Offenblende hin optimiert wurden.

Nikkor Z 35mm 1,8 S, Blende 2,8

Nikkor Z 35mm 1,8 S, Blende 2,8

Nikkor Z 35mm 1,8 S, Blende 4

Nikkor Z 35mm 1,8 S, Blende 4

Nikkor Z 24-70mm 2,8 S

Nikons erstes professionelles Standardzoom für das Z System erschien im Frühjahr 2019. Wobei die Bezeichnung professionell unterschlägt, dass das lichtschwächere Z 24-70mm 4,0 S ebenfalls zu Profilinie der S Nikkore gehört und damit dieses Attribut eigentlich auch dem kleineren Bruder zusteht. Die Abbildungsleistung des 4,0er Objektivs unterstreicht diesen Anspruch ebenfalls.

Wozu dann noch die deutlich teurere Variante mit einer Blende Lichtstärke mehr, mach da manch einer fragen – zumal der Gewinn von einer Blende Lichtstärke mit recht happigen 1400 € Aufpreis erkauft wird. Vorab: es sind im Einzelnen moderate, in der Summe jedoch signifikante Unterschiede in Handling und optischer Leistung, die als Gesamtpaket und abhängig von den eigenen Anforderungen eine Anschaffung rechtfertigen können.

Gehäuse und Handling

Das Nikkor Z 24-70mm 2,8 S gleicht in seiner äußeren Erscheinung den anderen, bis jetzt (Mitte 2019) erschienenen Z Objektiven. Es ist recht schlicht in Schwarz gehalten mit minimalistischer, weißer Beschriftung. Vorbei die Zeiten, in denen sich die teureren Nikon Objektive durch zusätzliche Goldringe vom Rest des Angebotes abhoben.

Die Verarbeitung ist solide, allerdings fühlt sich das Objektiv nicht so massiv an wie professionelle Objektive für das F Bajonett. Hierzu mag insbesondere die großzügige Verwendung von Plastik beitragen.

Das große 24-70mm verfügt neben dem mechanischen Zoomring (mit Gummiauflage) über zwei Einstellringe, wobei der hintere mit der Funktion Blendenverstellung, Belichtungskorrektur oder keine Funktion belegt werden kann. Der vordere Ring ist fix auf manuellen Fokus eingestellt. Der hintere Ring ist so positioniert, dass man ihn selten bis gar nicht versehentlich berührt, was meiner Meinung nach zum ersten Mal die sichere Verwendung der Blendenverstellung per Einstellring ermöglicht. Beide Einstellringe sind aus Metall gefertigt.

Zusätzlich hat Nikon dem Objektiv noch einen Fn-Button spendiert. Diese Taste kann mit allen Funktionen belegt werden, die auch für die Funktionstasten am Gehäuse zugewiesen werden können. Besonders empfehlenswert ist es die Bildwiedergabe auf diese Taste zu legen. So kann man – ohne das Auge von Sucher nehmen zu müssen – eine schnelle Bildkontrolle durchführen.

Anzeigemodi des Objektivdisplays Nikkor Z 24-70mm 2,8 S

Anzeigemodi des Objektivdisplays

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal bietet das kleine OLED Display auf der Oberseite des Objektivs. Die DISP Taste schaltet durch drei verschiedene Anzeigemodi: Brennweite, Fokusdistanz (inkl. rudimentärer Tiefenschärfeskala), Blende. Im direkten Sonnenlicht ist das Display allerdings relativ schlecht abzulesen, in dunklen Räumen je nach Einstellung dafür etwas zu hell. Eine Anpassung an die Helligkeit der Umgebung erfolgt nicht, kann aber über einen langen Druck auf die „DISP“ Taste justiert werden. Das Display schaltet sich nach einigen Sekunden automatisch ab und muss bei Bedarf immer wieder über die DISP Taste aktiviert werden.

Wie bei vielen Objektiven aus Nikons Profiklasse ist die Sonnenblende mit einem Arretiermechanismus ausgestattet. Die Blende lässt sich erst lösen wenn man einen Knopf seitlich eindrückt – natürlich nur, sofern man keine übermäßige Gewalt anwendet, dann löst sie sich auch so. Schlau gelöst ist die etwas schwächer ausgelegte Fixierung bei umgedreht zum Transport angebrachter Blende. Hier muss man nicht zwingend die Arretierung lösen, die Blende lässt sich mit moderatem Widerstand abdrehen.

Der Fokusantrieb arbeitet minimal leiser und in etwa gleich schnell wie beim Z 24-70mm 4,0.

Optische Leistung

Nikkor Z 24-70mm 2,8 S @ 70mm, 100% Crop aus der Bildmitte

Nikkor Z 24-70mm 2,8 S @ 70mm, 100% Crop aus der Bildmitte. Blende 2,8, 4,0, 5,6

Während die günstigeren Zoomobjektive im Z System in großem Maß auf Softwarekorrekturen setzen und diese beim 14-30mm und 24-70mm 4,0 nicht abschaltbar sind, kann das Z 24-70mm 2,8 auch ohne zwangsweise aktivierte Korrektur verwendet werden. Die dabei zu Tage tretende Verzeichnung liegt insbesondere im Weitwinkelbereich etwas über der sonst üblichen Grenzen eines 24-70mm Zooms. Insbesondere im Bereich von 24mm -28mm würde ich mir etwas weniger Verzeichnung wünschen.

Bei Blende 2,8 kann das Z 24-70mm 2,8 S in der Bildmitte durch alle Brennweitenbereiche hindurch überzeugen. Schärfe und Kontrast bereits bei Blende 2,8 auf einem sehr hohen Niveau, auch wenn es zu 70mm hin etwas nachlässt. Besonders hervorzuheben ist die Schärfe am Rand und in den Bildecken, dies ebenfalls ab 24mm und Blende 2,8. Auch wenn bis ca. 28mm die Bildschärfe bei Offenblende zum Rand hin leicht abnimmt fällt dies nicht weiter ins Gewicht.

Ab Blende 4 bietet das Z 24-70mm 2,8 S eine tadellose Abbildungsleistung über das gesamte Bildfeld mit ausgezeichneter Bildschärfe bis in die Ecken. Um es deutlich zu sagen: ich hätte kein Problem damit, für Landschaftsaufnahmen Blende 4 einzusetzen, sofern Motivabstand und Tiefenschärfe dies zulassen. Dies ist ein Novum für ein Nikon 24-70mm Zoom.

Aberrationen sind gut korrigiert, auch ohne Softwareprofil sind kaum Farbsäume auszumachen.

Nikon Z 24-70mm 2,8 S @ 35mm f/3,5

35mm f/3,5

Die Farben sind neutral mit einem Hang zur kühleren Darstellung. Wie fast bei allen bisherigen Z Objektiven fällst eine relativ stark ausgeprägte Vignettierung auf. Dies ist insbesondere aufgrund des großen Bajonettdurchmessers verwunderlich. Die Vignettierung ist bei Blende 2,8 deutlicher sichtbarer als beim F AF-S 24-70mm 2,8 G Objektiv. Oberhalb von 28mm ist sie bei Blende 4 immer noch vorhanden aber unproblematisch und erst bei Blende 5,6 verschwunden. Zwischen 24mm und 28mm vignettiert das Objektiv auch bei f/5,6 noch sichtbar.

Vergleich zum Z 24-70mm 4,0 S

Beide Objektive sind sich in ihrer Charakteristik recht nah. Die Farbabstimmung ist exakt gleich, das 2,8er hat jedoch beim Kontrast insgesamt die Nase vorn. Die Fotos des 24-70mm 4,0 wirken etwas weniger klar, wobei der Unterschied im unmittelbaren Vergleich zwar sichtbar aber nicht dramatisch ist. Gleiches gilt für die Schärfe in der Bildmitte. Zum Rand hin und in die Ecken das 2,8er Objektiv etwas im Vorteil, bei Blende 5,6 sind beide hinsichtlich der Schärfe kaum auseinanderzuhalten. Das 2,8er Objektiv hat jedoch in den äußersten Ecken zwischen 24mm und 35mm und Blende 4-5,6 einen leichten Vorteil hinsichtlich der Schärfe.

Vergleich zum AF-S 24-70mm 2,8 G ED

Die Unterschiede im Vergleich zum ersten Nikkor 24-70mm 2,8 Objektiv – der G-Variante ohne VR – sind schon leichter zu erkennen. Insbesondere im Brennweitenbereich zwischen 24mm und 35mm leidet das F/G Objektiv unter den Effekten einer deutlich sichtbaren Bildfeldwölbung. Im Ergebnis überholt das Z 24-70mm 2,8 S in diesem Bereich das ältere am Rand hinsichtlich der Bildschärfe deutlich. Erst ab 35mm liegen beide recht nah beieinander.

Nikkor Z 24-70mm 2,8 S vs. Nikkor Z 24-70mm 4,0 S vs. Nikkor AF-S 24-70mm 2,8 G ED. 24mm bei Blende 5,6, Ausschnitt aus der Bildmitte.

Nikkor Z 24-70mm 2,8 S vs. Nikkor Z 24-70mm 4,0 S vs. Nikkor AF-S 24-70mm 2,8 G ED. 24mm bei Blende 5,6, Ausschnitt aus der Bildmitte.

Fazit

Insgesamt hebt das Nikkor Z 24-70mm 2,8 S das optische Niveau für ein Zoom dieser Brennweite auf das nächste Level. Allerdings erkauft man sich die Steigerung von sehr gut nach exzellent recht teuer. Schließlich kommt die stärkste Konkurrenz aus dem eigenen Haus – selbst das Z 24-70mm 4,0 S ist dem älteren AF-S 24-70mm 2,8 G ED eine Nasenspitze voraus, sofern man die Ausgewogenheit der Abbildungsleistung über alle Parameter hinweg betrachtet und die fest vorgegebenen Softwarekorrekturen akzeptiert.

Persönlich würde ich mir ein Objektiv mit diesen Abbildungsleistungen acuh für das F Bajonett wünschen.

RAW Dateien bei Blende 2,8 und unterschiedlichen Brennweiten:

24mm 2,8 RAW

28mm 2,8 RAW

35mm 2,8 RAW

49mm 2,8 RAW

70mm 2,8 RAW

© 2024 Dennis Saßmannshausen Fotografie

Based on an theme by Anders NorenUp ↑