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D5 ISO und Dynamikumfang

Die ersten D5 Kameras gelangen in die Öffentlichkeit und Analysen anhand von Testfotos erscheinen im Internet.

Insbesondere die speziell auf die hohen ISOs fokussierten Testfotos von AndyE im Forum NikonGear werden derzeit international diskutiert. Abgeleitet von Testfotos dieses Anwenders wurde auch bereits der Dynamikumfang analysiert.

Insgesamt ergibt sich für mich das Bild einer Evolution statt Revolution. Sofern sich die Werte bezüglich des  Dynamikumfangs nicht mehr ändern, wird die D5 für manche einen Fortschritt, für andere wiederum einen Rückschritt darstellen.

Offensichtlich besitzt die D4 bis ISO 1600 einen höheren Dynamikumfang, bis ISO 400 beträgt der Abstand rund eine Blende. Danach dreht sich das Verhältnis und die D5 kann sich knapp absetzen. Für den Großteil an Situationen, in denen es auf einen hohen Dynamikumfang ankommt, dürfte die D4 im Vorteil sein.

Bezüglich des Rauschens bei hohen ISO Werten lässt sich jedoch ein Vorteil zugunsten der D5 ausmachen. Auch wenn die ersten Tester von fantastischen Zuwächsen an plötzlich nutzbaren ISO Stufen zu berichten wussten, scheinen die nun verfügbaren Testbilder ein realistischeres Bild der Situation zu zeichnen. Von den zwei bis drei Blendenstufen Gewinn ist in meinen Augen nicht mehr viel übrig geblieben.

Bis ISO 12.800 liegen die D4 und die D5 meiner Meinung nach recht nah beieinander. Für die Stufen 25.600 und 51.200 lässt sich ein leichter Vorteil für die D5 ausmachen. Gefühlt würde ich den Vorsprung auf etwas weniger als eine Blende taxieren. ISO 102.400 ist jedoch für mich – entgegen vieler Kommentare von frühen Testern – nicht ernsthaft nutzbar.

Somit bleibt der D5 eine Stufe mehr ISO Leistung, was angesichts der ebenfalls gewachsenen Auflösung kein schlechtes Ergebnis darstellt. Die Revolution hingegen fällt leider aus, wir bewegen uns offensichtlich auf einem technologischen Stand, der nur noch inkrementelle Verbesserungen zulässt.

Die letzten beiden großen Sprünge bezüglich Rauscharmut bei hohen ISO Werten liegen mit den Schritten von D2x zu D3 und danach nochmals zur D3s mehr als 6 Jahre zurück. Die D4 stellte bereits nur eine Evolution zur D3s dar. Die D4s brachte nur eine leichte Überarbeitung der Signalverarbeitung und die Umbenennung der ersten HI-Stufe zur ISO 25.600.

Mein persönliches Limit bei Verwendung der D4 liegt bei ISO 12.800, die D5 hat das Potenzial diese Grenze auf 25.600 zu verschieben.

Konfiguration einer D4 für Landschaftsaufnahmen

Sicherlich werden viele eine hochauflösende Kamera wie eine D800/D810 für Landschaftaufnahmen einer D4 vorziehen, dennoch gibt es genügend Gründe, eine Einstellige Nikon auch für Landschaften einzusetzen.

Die Voreinstellungen der D4 sind für Landschaften jedoch denkbar ungeeignet. Sie mögen zwar für Reportage- oder Eventfotografie geeignet sein, jedoch nicht für grünes Laub, welches bei der D4 oftmals in ein Blau-Türkis abdriftet. Insgesamt wirken die Farben etwas kühl.

Zusätzlich wirken Aufnahmen bei hellem Tageslicht im Standard etwas ausgewaschen und zu hell. Speziell Mitteltöne und helle Bereiche neigen schnell zum Ausfressen.

Seit vielen Jahren gibt Nikon seinen Kameras die so genannten Picture Controls mit. Neben dem Standardprofil gibt es dort auch eines für Landschaft. Dieses ist meiner Meinung nach jedoch mit einem zu hohen Kontrast versehen, was zu übermäßiger Abdunkelung vieler Bildbereiche führt.

Für die allgemeine Fotografie inklusive Landschaftsaufnahmen habe ich daher versucht, das Standardprofil so einzustellen, dass ein Bildeindruck ähnlich einer D2x / D3x entsteht.

Zur Vermeidung künstlich überbelichteter Bereiche und Verbesserung der Mitteltöne sollte die Helligkeit auf -1 gestellt werden (die eine Stufe nach links, die möglich ist). Dies rettet geradezu die Tonwerte im mittleren und hellen Bereich und verleiht dem Foto direkt mehr Tiefe. Die Bilder werden ein wenig dunkler als bei einer D2x oder D3x bei Standardeinstellungen, dies ist jedoch nicht weiter problematisch.

Der zweite Parameter ist der automatische Weißabgleich. Mittels Anpassung von A0 auf +A3 entzieht man dem Bild den oftmals zu beobachtenden Blaustich und erhält eine insgesamt wärmer wirkende Darstellung.

Die D4 mutiert dadurch nicht automatisch zu einer D2x, aber man kommt mit diesen zwei Einstellungsänderungen schon sehr nah heran.

© 2025 Dennis Saßmannshausen Fotografie

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