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Entfernen der klebrigen Beschichtung bei älteren Nikon (Analog-) Gehäusen und Rückwänden – F65, F70, F80, F90x und Datenrückwände.

Nikon verwendete in den 90er und frühen 2000er Jahren bei vielen Kameragehäusen und Rückwänden eine Softlackbeschichtung, die sich bereits nach wenigen Jahren begann aufzulösen. Immer wieder kommt die Frage auf, wie solche Gehäuse von ihrem klebrigen Mantel befreit werden können.

Ich habe mir standardmäßig die folgende Vorgehensweise erarbeitet, mit der ich bereits F65, F70, F80, und F90x wieder in einen haptisch zufreidenstellenden Zustand versetzen konnte. Hier am Beispiel einer F70 Rückwand:

 

 

1) Beschichtung wegschaben.
Zunächst sollte man versuchen, den Großteil der Beschichtung zu kleinen Kügelchen zusammenzuschieben, die man wiederum einfach mit der Hand oder einem Papiertuch entfernen kann. Hierbei ist es wichtig, einen möglichst stumpfen Gegenstand zu verwenden um Kratzer auf der unter der Beschichtung liegenden  Plastikoberfläche zu vermeiden. Ich verwende die stumpfe Kopfseite des Flaschenöffners an einem schweizer Taschenmesser. Niemals ein Messer verwenden!

 

2) Ein Mikrofasertuch mit Isopropyl Alkohol tränken und den Rest der Beschichtung entfernen:

Isopropyl erhält man am einfachsten in der Apotheke. In diesem Fall habe ich 70% Alkohol verwendet, stärkere Konzentrationen sollten ebenso funktionieren.

Das Mikrofasertuch kann man nach dieser Aktion getrost wegschmeißen. Außerdem sollte man darauf gefasst sein, viel Isopropyl zu verwenden (gut lüften!).

Am Ende wird man mit einer klebe- und kratzfreien Plastikoberfläche belohnt. Dies gilt ebenso für die Griffseite der F65 und F80 mit ihrer texturierten Oberfläche. Man entfernt lediglich die klebrige Beschichtung, darunter kommt das texturierte Plastik zum Vorschein. Man verliert also nicht die Oberflächentextur.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

ISO Performance – das Ende der Entwicklung scheint erreicht

Seit dem 07.09 erfolgt die Auslieferung der D850, bereits einige Tage früher tauchten RAW Dateien im Netz auf. Diese können nun auch mit Capture NX-D geöffnet und damit jeglichem Einfluss der softwareseitigen Rauschreduzierung entzogen werden, was einen ersten Blick auf die wirkliche ISO-Performance der D850 erlaubt.

Die Begeisterungsstürme über neue Höhenflüge bei der Bildqualität oberhalb von ab ISO 3200 dürften rasch verfliegen. Betrachtet man die RAW Daten muss man zum Schluss kommen, dass die D850 nicht besser abschneidet als die D800. Dies ist in einem gewissen Sinn durchaus eine Weiterentwicklung, da die Auflösung von 36 auf 45 Megapixel gestiegen ist, belegt aber auch gleichzeitig, dass die Zeit großer Sprünge vorbei ist.

Seit der D3 im Jahr 2007 hat es zu D3s und D4 nur noch zwei Mal eine deutliche Steigerung der nutzbaren Sensorempfindlichkeit gegeben. Alle Kameras danach boten für Ihre jeweilige Sensorauflösung nur noch evolutionäre Fortschritte.

Eine D800 nutze ich mit gutem Gewissen bis ISO 3200 und – sofern erforderlich – bis ISO 6400. Für eine D850 würde das Gleiche gelten – zumindest auf Basis dessen, was ich derzeit in den öffentlich verfügbaren RAW Dateien gesehen habe. Die deutlich niedriger auflösende D4 halte ich bis ISO 12.800 für bedenkenlos einsetzbar, gleiches dürfte für die D5 mit leicht gesteigerter Auflösung gelten.

Einfach formuliert gilt bei Vollformatsensoren für mich derzeit: niedrigere Auflösung -> maximal ISO 12.800, hohe Auflösung -> maximal ISO 6.400, besser 3.200. An diesen Grenzen dürfte sich in den nächsten Jahren kaum etwas verschieben. Die D850 bestätigt dies.

Es wird auch gerne argumentiert, dass ein herunterskaliertes Bild mit hoher Auflösung und stärkerem Rauschen dem einer niedriger aufgelösten Kamera überlegen ist. Der direkte Vergleich mit der D4 bei ISO 12.800 geht jedoch recht eindeutig zugunsten des 16 MP Sensors aus:

D850 vs. D4 ISO 12.800

Die D850 ist eine sehr gute Kamera und für viele Besitzer einer D800 oder D810 das Upgrade wert. Geringeres Rauschen bei hohen ISO Werten sollte jedoch nicht das ausschlaggebende Kaufkriterium sein.

Vorstellung des Nikon 8-15mm 3,5-4,5 Fischaugenzooms

Das neue AF-S 8-15mm 3,5-4,5 E IF-ED Fisheye Zoom kann optisch auf ganzer Linie überzeugen. Mehr dazu auf der Seite über AF Weitwinkelobjektive.

Filmscanner von Reflecta und Nikon im Vergleich

Das Angebot an Filmscannern ist in den letzten Jahren immer übersichtlicher geworden, gleichzeitig stiegen die Preise für gebrauchte Geräte aus dem Hause Nikon über den ehemaligen Neupreis. Wie sich die Nikon „Oldies“ in Funktion und Bildqualität von den aktuellen Geräten des Herstellers Reflecta unterscheiden klärt dieser Artikel in der Rubrik Weiteres Equipment.

Empfehlenswerte analoge Nikon Spiegelreflexkameras für 35mm Kleinbildfilm unter 100 Euro

Derzeit erlebt die Fotografie mit analogem Kleinbildfilm eine Art kleines Comeback. Wer spontan Lust darauf hat, eine oder mehrere Rollen Film zu verschießen, hat ggf. längst keine analoge Spiegelreflexkamera mehr zur Verfügung oder ist erst mit der digitalen Fotografie zur Spiegelreflex gekommen.

Es stellt sich daher angesichts der großen Auswahl am Gebrauchtmarkt die Frage, welches analoge Modell für einen Ausflug in die Welt des Kleinbildfilms innerhalb des Nikon Systems geeignet ist.

Einen wichtige Rolle bei der Modellauswahl spielen die vorhandenen Objektive, sowie der eigene Anspruch an die Leistungsfähigkeit des Autofokussystems. Viele technische Entwicklungen fanden bei Nikon zu einer Zeit statt, als der Übergang von analogen zu digitalen Kameras im vollen Gange war. Daher kommen zur maximalen Kompatibilität nur Kameras aus den letzten Produktionsjahren zwischen 2000 und 2006 in Frage. Aber auch Ender der 80er Jahre vorgestellte Oberklassemodelle sind heute noch gut einsetzbar.

Maximale Kompatibilität: AF-D, AF-S, G-Objektive, VR, plus Belichtungsmessung mit manuellen AI und AI-S Objektiven, teurer als 100 €:

Für die maximale Kompatibilität mit dem heutigen Objektivprogramm stehen nur drei Oberklassemodelle zur Verfügung:

F5, F6, F100

Allen drei Kameras ist gemeinsam, dass sie auf dem Gebrauchtmarkt noch respektable dreistellige Beträge erzielen. Für die einmalige oder gelegentliche Verwendung von Film dürften diese Gehäuse zu teuer sein. Die F6 und F100 kommen der Bedienung aktueller Spiegelreflexkameras sehr nahe.

Gehäuse aus dem Einsteigerbereich: AF-D und AF-S, G, VR, jedoch keine Belichtungsmessung mit manuellen Objektiven:

F80, F75, F65

Ist nicht geplant manuelle Objektive einzusetzen, sind diese drei Gehäuse des unteren Mittelfelds bzw. Einsteigerbereichs empfehlenswert. Die Wahl sollte zwischen der F65 und F80 fallen abhängig davon, wie viel Bedienkomfort gewünscht ist.

Die F65 bietet als ehemaliges Einsteigermodell wenige Einstellmöglichkeiten. So ist es zum Beispiel nicht möglich, zwischen Matrix- und mittenbetonter Belichtungsmessung umzuschalten. Dies geht nur indirekt über ein Motivprogramm. Der Verschluss arbeitet mit maximal 1/2000s. Als Ausgleich für die Einschränkungen in der Bedienung sind F65er konkurrenzlos günstig ab ca. 15 Euro zu bekommen.

Möchte man das AF Messfeld und die Belichtungsmessmethode wählen, sollte man zur F80 greifen. Zusätzlich wird auch die Spotmessung angeboten. Dieser Komfort hat mit ca. 30-40 Euro jedoch seinen Preis. Die F75 liegt preislich neuerdings auf dem Niveau der F80 und sollte daher bei der Betrachtung entfallen.

AF-D, AF-S, Belichtungsmessung mit manuellen AI und AI-S Objektiven:

F4, F70/N70, F90/N90, F90x/N90s

Diese ehemaligen Profigehäuse (Ausnahme: F70) bieten eine exzellente Verarbeitung kombiniert mit solider Haptik, einen großen Sucher und akzeptablen Autofokus. Die zur Verfügung stehende Belichtungsmessung mit manuellen AI und AI-S Objektiven erweitert die Palette sinnvoll einsetzbarer Objektive erheblich.

Alle Mitglieder dieser Gruppe sind in der Lage, auch AF-S Objektive anzusteuern. Bei Objektiven ohne Blendenring kann jedoch die Blende nicht eingestellt werden. Daher funktionieren G Objektive nur in den Modi P/Programmautomatik und S/Zeitvorwahl-Blendenautomatik. Über die Zeitvorwahl kann indirekt die Blende gesteuert werden. VR wird nicht unterstützt.

Die F70 kann kostet fast so viel wie eine F90 und irritiert mit einem sehr gewöhnungsbedürftigen Bedienkonzept. Einstellungen werden über ein in unterschiedliche Segmente unterteiltes LCD Display vorgenommen, wobei zunächst die gewünschte Einstellung über das Daumenrad ausgewählt werden muss, bevor eine Änderung vorgenommen werden kann. Sie unterscheidet sich dermaßen von allen anderen Kameras auf dem Hause Nikon, dass man besser einen Bogen um sie macht. Nicht, dass die Bedienung übermäßig schlecht ist, aber im Wechsel mit anderen Kameras ist der Bruch in der Bedienphilosophie einfach zu groß.

Ein kosmetisches und haptisches Problem ist bei der F90 Serie die gummierte Rückwand. Nikon hatte kein glückliches Händchen bei der Materialauswahl. Nach wenigen Jahren wurde die Rückwand klebrig und anfällig für Kratzer. Fast alle Rückwände sind heute entweder sehr unansehnlich oder von den Vorbesitzern schon durch mechanische Einwirkung von der Beschichtung befreit worden – mit unterschiedlichen optischen Ergebnissen.

Während eine F4 noch im preislich dreistelligen Bereich liegt, stellt die F90/F90x schon fast ein Schnäppchen dar. Für ca. 60 Euro erhält man eine sehr solide Kamera, die mit wenigen Abstrichen eine sehr gute Kompatibilität zu vielen Nikon Objektiven bietet.

AF-D, Belichtungsmessung mit manuellen AI und AI-S Objektiven:

F-501/N2020, F-601/N6006, F-801/N8008, F801s/N8008n

Die erste Generation der Autofokus Spiegelreflexkameras ist nicht in der Lage, AF-S Motoren anzutreiben. Ketzerisch könnte man sagen, dass dafür der kameraseitige Motor für AF-D Objektive umso lauter und langsamer arbeitet.

Aus dieser Gruppe sticht die F-801/F801s als besonders attraktives Angebot heraus. Sofern man auf Spotmessung verzichten kann, stellt die F-801 für ca. 30 Euro eine absolute Empfehlung dar. Die seltenere F-801s wird für ca. 45 Euro gehandelt und bietet bis auf die erwähnte Spotmessung kaum Vorteile.

Die F-401/N4004 findet an dieser Stelle keine weitere Betrachtung, da sie Belichtungsmessung ausschließlich mit Autofokusobjektiven anbietet und als Gebrauchtkauf daher kaum attraktiv ist.

Eine F-501 ist aufgrund des Autofokus der ersten Generation eher etwas für Sammler, statt für den Praxiseinsatz.

Die F-601 ist im Vergleich zu einer F-801 deutlich eingeschränkt. Es fehlt die Abblendtaste, die Verschlusszeit reicht nur bis 1/2000s und die Blitzsynchronzeit bis 1/125s. Da F-601 und F-801 zu vergleichbaren Preisen gehandelt werden gibt es keinen Grund, zur Ersteren zu greifen.

Verwendung nur manueller Objektive:

Sollen nur manuelle Objektive zum Einsatz kommen, stellt der Gebrauchtmarkt ein breites Angebot an Gehäusen bereit. Die ehemaligen Topmodelle F bis F3 kosten in der Regel mehr als 200 Euro, günstiger ist man mit den darunter angesiedelten Modellen oder der F-301/N2000 bedient.

Fazit und Empfehlung

Von allen vorgestellten Kameras geht meine Empfehlung in Richtung F-801/s oder F90/x. Die Entscheidung zwischen diesen beiden Kameramodellen fällt abhängig davon, ob auch AF-S Objektive eingesetzt werden sollen. Die Einschränkung beim Betrieb von G-Objektiven ist in der Praxis nicht so dramatisch, wie sie sich zunächst anhört. Die Blende ist über die Verschlusszeit schnell angepasst.

Beide Kameras bieten solide Technik, eine sehr gute Ausstattung und günstige Preise. Speziell die F-801 ist aufgrund des großen Verkaufserfolges häufig am Gebrauchtmarkt anzutreffen.

Sollen wirklich alle Objektivtypen inkl. VR eingesetzt werden gibt es eigentlich nur die Wahl zwischen billig (F65, F80) oder teuer (F100, F5, F6).

Glücklich kann sich schätzen, wer noch Objektive mit AF-S und Blendenring sein Eigen nennt. Diese Objektive bieten an einer F90/F90x die beste Kompatibilität.

 

Modell AI/AI-S AF-D AF-S G VR Anzahl AF Punkte Messmethode wählbar Matrixmessung Mittenbetonte Messung Spotmessung
F50 x 1 x nur in M
F55 x x 3 x nur in M
F60 x 1 x nur in M
F65 x x x x 5 x nur in M
F70 x x x 1 x x x x
F75 x x x x 5 x x x x
F80 x x x x 5 x x x x
F90 x x x 1 x x x x
F90x x x x 1 x x x x
F100 x x x x x 5 x x x x
F-401 x 1 x nur in M
F-401x x 1 x nur in M
F-501 x x 1 x
F-601 x x 1 x x x x
F-801 x x 1 x x x
F-801s x x 1 x x x x
F4 x x x 1 x x x x
F5 x (nur mittenb.) x x x x 5 x x x x
F6 x x x x x 11 x x x x

 

Modell Prisma Minimale Verschlusszeit Blitzsynchronzeit Stromversorgung Fokusmodul
F50 Mirror 1/2000 1/125 2CR5/DL-245 AM200
F55 Mirror 1/2000 1/90 2CR2 CAM350
F60 Pentaprisma 1/2000 1/125 2x  CR123A Advanced AM200
F65 Mirror 1/2000 1/90 2x CR2 MultiCAM 900
F70 Pentaprisma 1/4000 1/125 2x CR123A CAM274
F75 Mirror 1/2000 1/90 2x CR2 MultiCAM 900
F80 Mirror 1/4000 1/125 2x  CR123A MultiCAM 900
F90 Pentaprisma 1/8000 1/250 4x AA CAM246
F90x Pentaprisma 1/8000 1/250 4x AA CAM246
F100 Pentaprisma 1/8000 1/250 4x AA MultiCAM 1300
F-401 Pentaprisma 1/2000 1/125 4x AA Advanced AM200
F-401x Pentaprisma 1/2000 1/125 4x AA Advanced AM200
F-501 Pentaprisma 1/2000 1/125 4x AAA AM96
F-601 Pentaprisma 1/2000 1/125 CR-P2/DL-223A Advanced AM200
F-801 Pentaprisma 1/8000 1/250 4x AA Advanced AM200
F-801s Pentaprisma 1/8000 1/250 4x AA Advanced AM200
F4 Pentaprisma 1/8000 1/250 6x AA Advanced AM200
F5 Pentaprisma 1/8000 1/250 8x AA MultiCAM 1300
F6 Pentaprisma 1/8000 1/250 2x CR123A MultiCAM 2000

 

 

© 2025 Dennis Saßmannshausen Fotografie

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