AuthorDennis Saßmannshausen

Update zu SanDisk CFexpress Karten mit Z6/Z7 Firmware 3.0 und Kartenlesern

Mit dem am 18.02.2020 veröffentlichten Firmware Update auf Version 3.0 scheint Nikon die Kompatibilitätspropbleme mit den SandDisk CFexpress Karten und den Kameras Z6 und Z7 behoben zu haben.

Die hier geschilderten Probleme (Kamera hängt sich auf, oft erscheint die Meldung „Karte nicht verwendbar“) tauchen nun nicht mehr auf. An der Geschwindigkeit hat sich nichts geändert, diese liegt weiterhin leicht unter dem Niveau von schnellen XQD Karten.

Bezüglich der SanDisk Kartenleser gibt es ebenfalls Neuigkeiten. Der SanDisk Support räumt Probleme mit der ersten Charge ein und bietet den Austausch der Kartenleser an. Kundenrezensionen bei Amazon bestätigen den Eindruck, dass die erste Lieferung grundsätzlich Probleme mit der Arretierung hat und die Karten daher keinen elektrischen Kontakt bekommen.

Nikon Nikkor Z DX 16-50mm 3,5-6,3 VR

Zusammen mit der Z50 erschien im November das erste Kitobjektiv für den APS-C Sensor mit Z Bajonett. Das überaus kompakt gebaute Objektiv (kaum länger als 3cm im eingefahrenen Zustand) ist mit 135g ein echtes Leichtgewicht. Dies liegt natürlich in erster Linie auch an der leichtgewichtigen Plastikkonstruktion, die jedoch etwas solider wirkt als bei den F 18-55er Kitobjektiven. Dennoch ist auch hier das Bajonett aus Plastik gefertigt. Zum ersten Mal verwendet Nikon bei einem DX Objektiv den recht ungewöhnlichen Filterdurchmesser von 46mm. Eine Gegenlichtblende ist nicht im Lieferumfang enthalten, die HN-40 kann für ca. 23 € separat erworben werden.

Nikon hat sich erneut – wie schon beim Z 24-70mm 4,0 – für einen zusätzlichen Einzug in Transportstellung entschieden um ein möglichst kompaktes Erscheinungsbild zu erreichen. Der Mechanismus macht einen ausreichend soliden Eindruck, dies gilt auch für den mechanisch sehr gut gelagerten Einstellring. Der Ring kann mit den Funktionen manueller Fokus, Blendeneinstellung, ISO Einstellung und Belichtungskorrektur belegt werden.

Im eingefahrenen Zustand sehr kompakt: das Z DX 16-50mm

Noch mehr als bei den Z Festbrennweiten neige ich jedoch dazu, diesen Ring aus versehen zu verstellen. Auch wenn ich gerne die Blende über den Objektivring einstellen würde, verzichte ich aufgrund dieser ständig auftretenden, versehentlichen Verstellung auf diese sonst sehr sinnvolle Funktion. Im Gegensatz zu den anderen Z Objektiven ist die Einstellung per Einstellring etwas ungenau, man schießt oftmals über den gewünschten Wert hinaus. Nikon sollte nochmal an der Übersetzung der Drehbewegung in den Einstellbereich arbeiten.

Schalter sucht man am Objektiv vergeblich, der optische Bildstabilisator wird über das Kameramenü ein- und ausgeschaltet. Der Fokus arbeitet leise und für die Preisklasse recht zügig. Die Offenblende nimmt von 16mm 3,5 über 24mm 4,2, 35mm 5,3 bis hin zu 50mm 6,3 ab.

Optische Leistung

Optisch reiht sich das Z DX 16-50mm in die Reihe der sehr guten Nikon Kitobjektive ein. Es erreicht nicht die Brillianz des vollformatigen 24-70mm 4,0, kostet aber auch bedeutend weniger und ist nicht Mitglied der S” Objektivfamilie.

In der Bildmitte kann die Schärfe bei allen Brennweiten bereits bei Offenblende überzeugen, auch wenn bei 50mm ein leichter Leistungsabfall zu verzeichnen ist. Dort behebt aber minimales Abblenden auf f/7,1 das Problem bereits.

Bei 16mm kann der Bildrand bei Offenblende nicht vollends überzeugen. Hier macht sich außerdem eine moderate Bildfeldwölbung bemerkbar. Blende 5,6 bringt die Ränder auf ein gutes Niveau, bei Blende 8 ist es über den gesamten Bereich hinweg exzellent.

Bei 24mm glänzt das Z DX 16-50mm bereits bei Offenblende bis zum Rand und in die Ecken. Abblenden erhöht die Schärfe kaum.

Die Bildecken lassen bei 35mm und Offenblende minimal nach, daher würde ich bei dieser Brennweite immer moderates Abblenden auf f/5,6 empfehlen. Bei 50mm leidet zum ersten Mal auch die Schärfe in der Bildmitte, hier ist moderates Abblenden von f/6,3 auf f/7,1, besser f/8 angeraten.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass das Z DX 16-50mm zwischen 16mm und 35mm ohne Bedenken bei Blende 5,6 eingesetzt werden kann. Erst zu 50mm hin ist Blende 8 sicher die bessere Wahl.

Die Vignettierung ist bei Offenblende sichtbar, aber nicht übermäßig ausgeprägt. Ab Blende 5,6/6,3 spielt sie über den gesamten Brennweitenbereich hinweg keine Rolle. Farbsäume / CA treten hauptsächlich im Weitwinkelbereich zum Bildrand hin auf, sind aber gut korrigierbar.

Der Kontrast ist nicht ganz so stark ausgeprägt wie bei den S”-Serie Z Objektiven. Insgesamt erreicht die Bildqualität nicht ganz die Klarheit der höherpreisigen Objektive, liegt aber auch nicht sehr weit zurück.

Fazit

Es gibt keinen Grund eine Z50 ohne das Z DX 16-50mm 3,5,-5,6 VR zu erwerben. Die optische Leistung ist sehr gut, man sollte jedoch auch keine Wunder von diesem Objektiv erwarten. Die relativ geringe Lichtstärke wird in Teilen von der optischen Vibrationsreduktion aufgehoben, dennoch kann diese als Einschränkung empfunden werden. Als immer-dabei Objektiv bi guten Lichtverhältnissen ist es jedoch unschlagbar im Verhältnis von Gewicht zu Leistung.

Beispielbilder

16mm 3,5

16mm 5,6

20mm 5,6

20mm 8,0

25mm 5,6

36mm 5,6

50mm 6,3

50mm 8,0

CFexpress – Probleme mit SanDisk Karten und Lesegeräten

Der neue Speicherkartenstandard CFexpress hat mit einigen Startschwierigkeiten zu kämpfen. Das die DeLock CFexpress Karten mit Protokollversion 1.0 ggf. Probleme machen würden, war fast zu erwarten. Allerdings verhalten sich diese Karten bis auf eine sehr langsame Performance in der Z7 recht unauffällig. Das der CFexpress Kartenleser von DeLOCK keine Sandisk Karten mit Protokollversion 2.0 liest ist ebenfalls keine Überraschung, schließlich ist er klar als Version 1,0 deklariert. Der SanDisk Kartenleser liest hingegen DeLock und SanDisk Karten gleichermaßen ohne Probleme.

SanDisk hat jedoch mit größeren Problemen zu kämpfen. Ich habe derzeit neben einer DeLOCK Karte samt Lesegerät zwei SankDisk CFexpress Karten und zwei SanDisk Kartenleser (Karten und Leser aus der ExtremePro Reihe) zur Verfügung.

Anscheinend hat SanDisk zu große Fertigungstoleranzen bei Karten und ggf. auch Lesegeräten. Bei einer der beiden SanDisk Karten sitzt die Platine minimal tiefer im Gehäuse als bei der anderen Karte. Dies hat zur Folge, dass sich diese Karte in den SanDisk ExtremePro Kartenlesern nur dann lesen lässt, wenn man sie aktiv in den Leser hinein drückt.

Zu große Fertigungstoleranzen Verhindern eine korrekte Funktion bei SanDisk CFexpress Speicherkarten

Der Versatz ist wirklich sehr gering, was wiederum die Vermutung nahelegt, dass die Kartenleser die Speicherkarten nur sehr knapp erfassen und das schon minimalste Abweichungen in der Verarbeitung zu einem Kontaktproblem führen. Bei einem Kartenleser, der ca. 60-70 Euro kostet ist dies kein akzeptabler Zustand.

CFexpress ist derzeit eine experimentelle Technologie und im aktuellen Zustand nicht empfehlenswert.

Firmware 2.20 für Z6 und Z7 mit Unterstützung für CFexpress veröffentlicht – erste Ergebnisse

[UPDATE 18.02.2020: Nikon hat heute Firmware 3.0 veröffentlicht. Diese neue Version bietet – neben deutlichen Verbesserungen beim Autofokus – eine bessere Unterstützung für CFexpress Karten. Die nachfolgenden Erkenntnisse beziehen sich nur auf Version 2.20. Auch wenn CFexpress Karten von SanDisk weiterhin nicht auf der Liste der offiziell von Nikon getesteten und freigegebenen Karten erscheinen, deuten erste Tests mit Firmware 3.0 darauf hin, dass diese Karten nun weitgehend ohne Probleme funktionieren.]

Nikon hat heute die Firmware Updates Version 2.20 für die spiegellosen Kameras Z6 und Z7 veröffentlicht: Nikon Download Center

Neben dem Support für RAW Video, welches einen zusätzlichen, kostenpflichtigen Eingriff des Nikon Services benötigt, bringt dieses Update als wichtigste Neuerung den Support für CFexpress 2.0 Speicherkarten. In der Ankündigung zum Firmware Update ist allerdings etwas verklausuliert vermerkt, dass dieses Update nur Speicherkarten von Sony offiziell unterstützt – die man wiederum derzeit nicht kaufen kann.

Erste Tests mit Karten von DeLOCK (128 GB CFexpress 1.0) und SanDisk (ExtremePro 128 GB CFexpress 2.0) zeigen etwas gemischte Ergebnisse. Die DeLOCK Karte verlangsamt die Performance der Kamera bei Seriennaufnahmen so sehr, dass sogar die Bildwiedergabe zum Geduldsspiel wird. Sie schafft gerade einmal 38 Bilder in Serie und es dauert danach sehr lange den Puffer zu leeren. Anscheinend werden CFexpress Karten des Standards 1.0 nicht vollumfänglich unterstützt. Von DeLOCK CFe Karten ist daher abzuraten.

Die SanDisk Karte funktioniert nach einer Formatierung erst einmal ohne Probleme, bleibt in der Leistung jedoch deutlich hinter einer Lexar 2933x XQD Karte zurück. In 12 bit RAW verlustfrei komprimiert schafft die Sandisk CFe Karte lediglich 79 Bilder in Serie (Betriebsart H), während die Lexar XQD mit 296 Fotos souverän davonzieht.

UPDATE: In einem ersten Praxistest heute Nachmittag hatte ich zwei Mal die Situation, dass bei Verwendung der SanDisk 128 GB CFexpress Karte Probleme auftauchten. Schaltet man die Z7 an tut sich für die ersten Sekunden nichts, das Speicherkartenzugriffslicht leuchtet konstant, der Verschluss schließt sich und irgendwann erscheint auf dem Display die Meldung: „Verschluss geschlossen. Bitte drücken Sie den Auslöser, um fortzufahren“. Danach funktioniert die Kamera einwandfrei.

Abgesehen davon funktionierten beide Karten einwandfrei, die DeLOCK hatte keine großen Auswirkungen auf die Performance der Z7, allerdings habe ich auch keine Serienbilder geschossen. Man konnte am Speicherkartenlicht allerdings sehen, dass die DeLock mehr als eine Sekunde zum Speichern eines Bildes benötigte.

Das Auslesen der Karten mittels SanDisk ExtremePro CFexpress Kartenleser verlief für beide Karten problemlos.

Mein Fazit: CFexpress scheint wirklich noch in den Kinderschuhen zu stecken. Die SanDisk Karte entspricht ebenso wie die angekündigte Sony CFexpress Karte dem CFexpress Standard 2.0 und sollte meiner Meinung nach funktionieren. In den nächsten Monaten dürfte XQD weiterhin das Kartenformat der Wahl sein.  

Batteriegriff Nikon MB-N10 für Z5, Z6 und Z7 – ein Produkt zum Vergessen

Es gibt Dinge, die stellen eine sinnvolle Ergänzung dar – wie zum Beispiel ergonomisch geformte Batteriegriffe für die Spiegelreflexkameras der oberen Mittelklasse aus dem Hause Nikon. Alle meine dreistelligen Kameras (D500, D700, D800, D850) sind mit einem Nikon Batteriegriff ausgestattet. Und es gibt den neuen MB-N10 für die spiegellosen Kameras Z5, Z6 und Z7…

MB-N10 an Z7

Offensichtlich war man bei Nikon während der Entwicklung der Schwestermodelle Z6 und Z7 nicht der Meinung, dass man jemals einen Batteriegriff für diese spiegellosen Kameras benötigen würde. Anders ist nicht zu erklären, warum dieses Produkt – immerhin noch hastig zusammen mit den Kameras als Prototyp angekündigt – mehr als ein Jahr nach Einführung der Kameras noch auf den Markt kommt. Um es vorweg zu nehmen: man hätte es besser lassen sollen.

Natürlich kann man darüber diskutieren, ob man an einer möglichst kompakt gebauten Kamera einen Batteriegriff benötigt. Wenn man sich aber dafür entscheidet, sollte man daraus auch einen Vorteil ziehen können. Diesem so genannten Batteriegriff fehlt eigentlich alles, was die sinnvolle Nutzung eines zusätzlich angeschraubten Batterieteils ausmacht:

  • Zusätzlicher Auslöser, Einstellräder und manchmal auch ein zweiter Joystick: Fehlanzeige. Da Nikon auf Seiten der Kamera jegliche Kontakte zur Kommunikation mit dem Griff einfach weggelassen hat besteht noch nicht einmal physikalisch die Möglichkeit, Bedienelemente am Griff unterzubringen.
  • Steuerung der Entladereihenfolge der beiden Akkus, Anzeige des Ladestands der beiden Akkus: wieder aufgrund fehlender Kommunikation nicht möglich. Die Kamera zeigt immer den Ladestand des jeweils vom Griff derzeit entladenen Akkus an. Die Prüfung des Füllstandes erfolgt nach Betätigung der Check Taste auf analogem Weg über drei Leuchtdioden pro Akkufach.
  • Verwendung anderer Energiespender als dem EN-EL15/a/b Akku: nicht möglich. Der Griff nimmt lediglich zwei Akkus auf, die – immerhin – über Klappen auf beiden Seiten getrennt entnommen werden können.
  • Verbesserung der Ergonomie und sicherer Hochformatgriff. Anscheinend hatten alle Designer, die sich auch nur ansatzweise mit der Ergonomie von Produkten beschäftigen Urlaub, als dieser Griff entworfen wurde. Die Griffwulst des Hochformatgriffs ist viel zu schmal für einen sicheren Halt und über dies hinaus aus glattem Metall ohne jegliche Gummierung gefertigt. Montiert man ein Z Objektiv passt die Hand zwar einigermaßen komfortabel zwischen Unterseite des Objektivs und Griff, spätestens beim FTZ ist dies jedoch vorbei. Man darf die Finger mühsam zwischen Griff und Motorgehäuse des FTZ quetschen.
  • Ästhetische Gestaltung: über Geschmack kann man ja streiten, aber der Griff sieht schlimmer aus als alles, was ein angehender Designstudent im ersten Semester entwerfen würde. Außerdem scheint Nikon ein gewisser Stolz auf das Produkt ergriffen zu haben, da auf der Vorderseite des holzschnittartigen Griffs unübersehbar der Schriftzug Nikon MB-N10 BATTERY PACK prangt.

Das passt: Z 24-70mm 2,8 S mit montiertem MB-N10

Es gibt wirklich wenig Positives, was ich über diesen Griff sagen kann. Er ist günstiger als alle anderen Griffe, bietet dafür aber auch kaum Funktionen. Aufgrund der getrennten Akkuschächte kann von beiden Seiten jeweils ein Akku im laufenden Betrieb entnommen werden, auch wenn die Kamera auf ein Stativ montiert ist. Der größte Vorteil ist sicherlich, dass man die beiden Akkus im Griff über USB-C laden kann – sofern man EN-EL15b Akkus verwendet.

Die Verarbeitung ist tadellos und er macht einen stabilen Eindruck.

Das passt nicht: kaum Platz für die Finger bei Verwendung des FTZ mit dem MB-N10.

Insgesamt wirkt der MB-N10 wie ein Fremdkörper an Z6 und Z7. Wirkliche Vorteile bietet er nicht, vielleicht eine minimal bessere Balance bei schweren Objektiven. Videofilmer werden die Verlängerung der Akkulebensdauer bei Nutzung von zwei Akkus zu schätzen wissen.

Nikon hätte sich den Aufwand für dieses Zubehörteil besser sparen sollen. Es bleibt zu hoffen, dass die sicherlich niedrig ausfallenden Verkaufszahlen für diesen rudimentären Griff bei Nikon nicht zu falschen Rückschlüssen führen. Ein Batteriegriff macht meiner Meinung nach auch bei einer relativ kompakten spiegellosen Kamera Sinn.

Die Akkus können über USB-C geladen werden.


Am Einschub für den Akkuschacht der Kamera ist eine Aufbewahrungsmöglichkeit für den Akkufachdeckel der Kamera vorhanden. Der Akkufachdeckel der Z6 oder Z7 muss abgenommen werden, um den Briff nutzen zu können. Es währe schön, wenn man den Akkufachdeckel der Kamera auch einzeln kaufen könnte – bei der Demontage kann auch mal was verloren gehen oder eine Plastiknase abbrechen.


Rückansicht – Z7 mit MB-N10

© 2025 Dennis Saßmannshausen Fotografie

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